Eichstätt-Weißenburg 08.08.2010

Irgendwie hatte es dieses Jahr nie mit einer gemeinsamen Tagesfahrt geklappt. Einige aus unserer Radlergruppe hatten sich verletzt, andere hatten keine Zeit.

So war es höchste Zeit, dass wir, wenn auch nur zu dritt, am Sonntag 8. August zur ersten Tagesfahrt des Jahres starteten. Wir wollten mit dem Auto nach Eichstätt und von dort auf dem Altmühltalradweg bis nach Weißenburg, dann „querfeldein“ zurück nach Eichstätt fahren. Die Strecke sollte ungefähr 90 km lang sein.

Der Wetterbericht hatte allerdings für heute kein optimales Wetter angesagt. Regenwolken sollten immer wieder auftauchen. Dennoch holte ich Siggi und Maria mit meinem Auto ab. Die Räder wurden aufs Auto verladen und schon ging es los Richtung Eichstätt. Kaum auf der Autobahn angekommen, fing es zu regnen an. Der Regen wurde immer stärker. Wir wollten fast schon umkehren, dann beschlossen wir aber doch nach Eichstätt zu fahren. Wir konnten dann ja einen Ausflug ohne Räder machen und eben bald wieder zurück fahren. Aber wir hatten auch noch Hoffnung, denn in weiter Ferne schaute der Himmel etwas „lichter“ aus.

Als wir in Eichstätt ankamen hatte es zu regnen aufgehört. Wir beschlossen daher natürlich los zu fahren. Die Regenjacken waren aber dabei. Über Marienstein, Obereichstätt und Breitenfurt ging es immer der Altmühl entlang auf schönen Schotterradwegen nach Dollnstein. In einem Wäldchen, kurz vor Eßlingen war der hintere Reifen des Fahrrades von Maria plötzlich platt. Siggi packte gleich einen anderen Fahrradschlauch aus und bald war das Fahrrad wieder fahrbereit. Kurz vor Solnhofen fing es dann wieder leicht zu regnen an. Als wir gerade überlegten, ob wir weiterfahren oder uns wo unterstellen sollten, gab es die zweite Reifenpanne. Und natürlich hatte es wieder Maria getroffen. Unter einem großen Baum wurde der Mantel abmontiert und genau untersucht. Es war kein Fremdkörper im Mantel zu finden. So flickte ich den Schlauch und Siggi montierte wieder alles zusammen.

Dann ging es bei leichtem Nieselregen weiter nach Solnhofen. Da der Regen nicht aufhörte, es schon 12 Uhr war und wir trotz zweier Pannen doch 35 Kilometer zurückgelegt hatten, suchten wir uns eine Wirtschaft für die Mittagspause. Wir fanden die „Alte Schule“ am Ortsende von Solnhofen, als es auch schon viel stärker zu regnen anfing. Kaum in der Wirtschaft kamen immer mehr Radfahrer, da bei diesem Wetter wohl keiner fahren wollte. Es gab ein gutes Essen und natürlich auch etwas zu trinken. Dann schien auf einmal wieder die Sonne.

So fuhren wir weiter Richtung Papenheim. Kaum hatten wir aber Solnhofen verlassen, war der Reifen das dritte Mal platt. Dieses Mal untersuchte ich den Mantel ganz genau und fand auch einen kleinen spitzen Stein im Mantel. Wir hofften, dass das die Ursache für die drei Löcher war. Über Pappenheim erreichten wir auf dem sehr schönen, abwechslungsreichen Radweg Treuchtlingen. In Graben verließen wir dann den Altmühltalradweg und folgten jetzt dem Radweg nach Weißenburg. Kaum in Weißenburg angekommen, wurde der Himmel „dunkelschwarz“. Wir suchten uns in der Altstadt eine Eisdiele und schon fing es stark zu regnen an. So saßen wir dort und warteten, bis es zu regnen aufhörte. Als es soweit war, war es aber auch schon 16:30 Uhr geworden. Bisher waren wir 65 Kilometer gefahren und schätzungsweise lagen noch 40 Kilometer, sowie eine ziemlich große Steigung vor uns. Nachdem mit weiteren Regenfällen zu rechnen war entschlossen wir uns nicht weiter zu fahren, sondern den Zug zurück nach Eichstätt zu nehmen. Und das war, wie sich später herausstellte, eine sehr gute Entscheidung!

Am Bahnhof in Weißenburg gab es natürlich kein Servicepersonal, sondern nur zwei Fahrkartenautomaten. Die passenden Fahrkarten für uns hatten wir schnell gefunden und gekauft. Aber wie wir an Karten für unsere Fahrräder kommen sollten, war für mich ein Rätsel. Ich fand keinen Hinweis im Programm des Automaten. So stiegen wir eben ohne Karten für die Räder in den Zug. Die Fahrt mit dem Zug führte uns auf derselben Strecke, die wir den Tag über mit den Rädern gefahren waren, zurück. Nur ging es dieses Mal direkter durch mehrere Tunnel und nicht entlang der vielen Schleifen der Altmühl. Kurz vor Dollnstein kam dann der Schaffner. Natürlich wollte er auch die Fahrradkarten sehen. Meinen Einwand, dass ich am Automat nicht gefunden habe, wie man zu Fahrradkarten kommt, wollte er nicht gelten lassen. Allerdings kannte er sich selbst nicht so richtig aus. Er wusste nicht sicher, ob diese Strecke oder ein Teil davon doch frei mit den Rädern zu nutzen wären. Außerdem meinte er, dass es zu lange dauern würde, bis er alles aufgenommen und eine Strafe von 40 Euro/Rad kassiert hätte. Siggi meinte, dass wir sowieso keine Strafe zahlen würden, da wir ja Karten kaufen wollten. So mußten wir eben nichts zahlen, da der Schaffner „keine Ahnung“, keine Lust und wohl auch bald Schichtende hatte.

An der Haltestelle „Eichstätt-Bahnhof“ stiegen wir aus, fuhren dann aber nicht mit dem Zug nach „Eichstätt-Stadt“ weiter, sondern lieber mit dem Rad, da es von hier aus bergab ging. Wir hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass wir noch soweit von unserem Parkplatz in Eichstätt entfernt waren. So mussten wir die letzten 8 Kilometer ziemlich schnell radeln, da es bald wieder zu regnen anfing. Noch dazu war der Reifen von Maria plötzlich schon wieder platt. Sie fuhr daher mit dem Rad von Siggi weiter, während Siggi ihr Rad schob. Ziemlich nass erreichten wir dann das Auto, luden die Räder auf und fuhren Siggi entgegen. Als wir alle nass im Auto saßen, waren wir froh, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten, als wir bei diesem unbeständigen Wetter und unserem heutigen Glück mit den Reifenpannen mit dem Zug zurück gefahren sind.

Insgesamt war es aber doch ein sehr schöner Radlerausflug und trotz einiger Pannen und Regenpausen sind wir 71 Kilometer mit dem Rad gefahren.