Brauereientour 06. bis 09.06.2006

Schon seit einigen Jahren wollten wir die Brauereientour in Oberfranken machen. Als Termin war immer der Herbst im Gespräch. Es klappte aber nie, da im September die Tage schon wieder ziemlich kurz und das Wetter schlechter wird.

So wollten wir dieses Jahr im Juni starten. Robert hatte für uns vom 06. bis 09. Juni 2006 eine Unterkunft im Brauereigasthof in Aufseß gebucht.

Wir fuhren mit zwei Autos los. Dieter, Karin und Robert in einem und Peter, Maria, Siggi und Sonja im anderen. Da Sonja und Karin nicht Radfahren sondern lieber die Städte Bayreuth und Bamberg anschauen wollten, hatten wir nur fünf Räder dabei. Vier fanden auf meinem Auto und das fünfte in Dieters Auto Platz. Um 8.15 Uhr ging es los. In gemütlichem Tempo fuhren wir bei wenig Verkehr über die Autobahn München-Nürnberg nach Erlangen. Weiter ging es über Ebermannstadt nach Aufseß in der fränkischen Schweiz. Gegen 11.45 Uhr kamen wir an, bezogen die Zimmer, brachten unsere Fahrräder in der Garage des Hotelchefs unter und machten dann zu Fuß eine erste Erkundungstour durchs Dorf. Kurz bevor wir an unseren Brauereigasthof zurückkamen entdeckten wir eine Übersichtskarte, auf der wir unsere Ziele und Wege der nächsten Tage studieren konnten.

Kurz vor 12 Uhr kamen wir wieder bei unserem Brauereigasthof an und machten Mittag. Hier probierten wir gleich mal das Zwicklbier (unfiltriertes Bier) unserer Brauerei. Es schmeckte uns allen sehr gut. Dann wurde es langsam Zeit um unsere Fahrräder einzufahren. Während Sonja und Karin sich zu Fuß auf den Weg machten, zogen wir anderen fünf unsere Fahrradausrüstung (mit langen Ärmeln und Hosen, da es doch ganz schön kühl war) an.

Um 13.45 Uhr starteten wir zur „Brauereientour Aufseß“. Der Himmel war die letzten Minuten ziemlich schwarz geworden. Regen war zu erwarten. Dennoch ging es los. Kurz nach Aufseß kam gleich ein sehr steiler Anstieg auf einer Kiesstraße. Wir mußten absteigen und einige Meter schieben. Dann ging es etwas flacher bergauf auf dem Kiesweg nach Heckenhof. Den „Kathi-Bräu“ ließen wir links liegen, da wir ja erst losgefahren waren. Kurz bevor wir Hochstahl erreichten fing es leicht zu regnen an. Wir fuhren schneller weiter und erreichten gerade noch eine geöffnete Halle, bevor es stark zu regnen anfing. 

Wir waren gerade mal 4 Kilometer gefahren und mussten hier etwa eine Stunde warten, bevor es endlich zu regnen aufhörte und wir weiter fahren konnten. Wir fuhren Richtung Zochenreuth und schon bald waren alle Straßen und Wege trocken. Hier hatte es doch überhaupt nicht geregnet!

Weiter ging es teils auf Kies- oder Radwegen, teils auch auf wenig befahrenen Straßen ständig bergauf und bergab über Breitenlesau, Nankendorf, Plankenfels und Scherleithen nach Hollfeld. Hier machten wir eine kurze Stadtrundfahrt per Rad und schauten uns die Kirche an. Schließlich fuhren wir auf einem zwar nur leicht, aber dafür ständig ansteigenden neuen Radweg nach Sachsendorf. Der Himmel war inzwischen immer dunkler geworden. Regen kündigte sich wieder an. Wir verzichteten daher auf eine Einkehr, da wir trocken in Aufseß ankommen wollten. Je schwärzer der Himmel wurde, desto schneller fuhren wir auf der Straße. Zum Glück verlief die Straße jetzt leicht bergab. Mit 35 km/h fuhren wir die letzten 4 km nach Aufseß zurück und kamen dort um ca. 17.45 Uhr trocken an. Insgesamt hatten wir an diesem Nachmittag auf einer schönen, bergigen Anfangstour noch 35 km zurückgelegt.

Abends gab es gutes Essen, Zwickl- und Weißbier der Hausbrauerei und natürlich so manch schöne Geschichte über die Erlebnisse an diesem Tag und auf der Touren der letzten Jahre.


Am zweiten Tag starteten wir nach einem sehr guten Frühstück wieder zu fünft um etwa 10 Uhr zur nächsten Tour. Das Wetter war heute besser, es war aber noch ziemlich kühl. So war wieder lange Kleidung angesagt. 

Dieses Mal fuhren wir in die andere Richtung los. Über Sachsendorf erreichten wir Hollfeld. Von hier aus startet die „Romantiktour“. Über Neidenstein fuhren wir nach Wiesentfels. Der Weg verlief heute hauptsächlich auf Kies- und Waldwegen. Es ging auch auf dieser Tour ziemlich oft bergauf.

Durch ein langes Waldstück fuhren wir nach Krögelstein und erreichten um etwa 12 Uhr Wonsees. Hier genehmigten wir uns auf der Terrasse einer Bäckerei einen Capuccino und eine Mohnschnitte. Anschließend fuhren wir weiter auf einer steilen Straße nach Sanspareil hoch. Hier besichtigten wir den Felsengarten.

Nach der Besichtigungstour zu Fuß fuhren wir wieder mit dem Rad weiter. Wir fuhren über Kleinhül und Alladorf nach Schönfeld. Wir entschieden uns jetzt die „Romantiktour“ zu verlassen und auf normalen Straßen weiter zu fahren. Gleich als erstes kam ein steiler Anstieg nach Pilgendorf und dann ging es genau so steil weiter nach Wohnsdorf und Hainbach. Als Belohnung konnten wir hier einen schönen Rundblick genießen. Es folgte dann eine Abfahrt nach Steckendorf. Über Scherleithen, Stussendorf, Kabelsberg und Hochstahl erreichten wir um etwa 16 Uhr den kleinen Weiler Heckendorf (vielleicht fünf Häuser, dafür aber eine eigene Brauerei).

Hier machten wir im Biergarten des „Kathi-Bräu“ zusammen mit sehr vielen Motorradfahrern Pause. Wir als nichtmotorisierte „Biker“ fielen fast auf. Es gab dunkles Bier und eine kleine Brotzeit. Dann mussten wir aber schon wieder weiter, da für 18 Uhr eine Brauereiführung in unserer Brauerei angesagt war. Schnell hatten wir die letzten drei Kilometer auf der abschüssigen Straße nach Aufseß „bezwungen“. Immerhin hatten wir heute 55 ziemlich bergige Kilometer mit teils „heftigen“ Steigungen zurückgelegt.

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten ging es in die Brauerei. Sonja und Karin waren noch nicht da. Ihnen hatte Bayreuth wohl zu gut gefallen. So machten wir die Führung eben allein. Der Chef des Brauereigasthofes zeigte und erklärte uns wie Bier gebraut wird.

Nach der Brauereibesichtigung waren auch Karin und Sonja wieder da. Bei einem guten Abendessen probierten wir die vier Biersorten unserer Brauerei. Am besten schmeckte uns dabei das Zwicklbier. 


Das Frühstück schmeckte uns auch am dritten Tag wieder gut und so konnten wir uns um 10 Uhr gestärkt auf den Weg machen. Karin und Sonja wollten heute Bamberg besichtigen. Wir fünf Radfahrer hatten uns dagegen wieder eine schöne Radtour ausgesucht. Heute war es erstmals etwas wärmer geworden und es war daher kurze Radfahrerkleidung angesagt. Heute fuhren wir wieder nach Sachsendorf, dies Mal aber weiter nach Drosendorf und auf dieser Straße dann weiter nach Hollfeld. Weiter ging es im Wald fast immer bergauf Richtung Pilgerndorf. Die letzten Kilometer führten uns dann steil bergab nach Pilgerndorf und Schönfeld. Auf der anderen Talseite ging es dann natürlich wieder nach oben. 

im Hintergrund die „Neubürg“, ein Hochplateau

Hier oben hatten wir einen super Rundblick auf die Täler und Anhöhen der Fränkischen Schweiz. Natürlich machten wir hier kurz Halt und genossen die Landschaft. Bergab fuhren wir dann nach Obernsees und dort entlang dem Bach „Truppach“ weiter nach Plankenfels. Hier trafen wir auf die „Wiesent“ der wir über Nankendorf nach Waischenfeld folgten. Hier wollten wir unsere Mittagspause einlegen. Dies war aber gar nicht so leicht, da wir im Freien sitzen wollten und auf Anhieb kein passendes Lokal fanden. Schließlich fragten wir eine Einwohnerin und wurden prompt zu einem Gasthaus mit Terrasse gelotst. 

Nach der Mittagspause sollte ein mit zwei Pfeilen gekennzeichneter steiler Anstieg folgen. Der Anstieg auf der schmalen Straße zum Schloß hoch war auch wirklich steil. Alle mussten wir schieben. Dann ging es aber wieder mit normalen Anstiegen weiter. Über Heroldsberg, Saugendorf, Gösselsdorf und Hubenberg erreichten wir Breitenlesau. Hier war das Ende der heutigen Tour schon greifbar. Durch Zochenreuth und Hochstahl fuhren wir nach Heckhenhof zum „Kathi-Bräu“. 

Heute hatten wir etwas mehr Zeit, so dass es auch ein zweites dunkles Bier und natürlich eine kleine Brotzeit gab. Dann war die Abfahrt nach Aufseß runter angesagt. Auch an diesem Tag hatten wir genau 55 bergige Kilometer zurückgelegt.

Abends war ein Spaziergang im Ort und natürlich Zwicklbier angesagt.


Am vierten und damit unserem letzten Tag mussten wir nach dem Frühstück unsere Zimmer räumen. Wir hatten uns entschlossen heute nicht mehr mit dem Rad zu fahren, sondern die Fischteiche der Lehranstalt für Fischerei für den Bezirk Oberfranken in Aufseß zu besichtigen und dann nach Gößweinstein zu fahren. So packten wir alles ein und verstauten die Räder auf bzw. im Auto. Dann gingen wir durch den Ort zu den Fischteichen und ließen uns einiges zur Fischzucht erklären . 

Anschließend verabschiedeten wir uns von Aufseß und fuhren auf ziemlich kurvigen und teilweise steil ansteigenden Straßen nach Gößweinstein. Hier gingen wir zur Burg hoch und besichtigten die Bereiche, die für Besucher freigegeben sind.  

Nach dem Spaziergang und der Burgbesichtigung hatten wir Hunger bekommen. Wir machten Mittag und verabschiedeten uns dann voneinander, da wir mit den beiden Autos wieder auf eigenen Wegen zurück in die Hallertau fuhren. Schnell und problemlos kamen wir rechtzeitig vor dem Auftaktspiel zur Fußballweltmeisterschaft zu Hause an.