Südtirol 26. bis 28.02.2007

Wir hatten schon im Januar beschlossen vom 26. bis 28. Februar nach Südtirol zum Skifahren zu fahren. Unsere Zimmer hatten wir telefonisch bei Oskar im Hotel zur Sonne in Lajen reserviert.

So holte uns Stefan, unser bewährter Südtirolfahrer am Montag um 5 Uhr morgens ab. Wir fuhren über noch wenig befahrene Autobahnen nach Südtirol. In Deutschland und Österreich herrschte richtiges „Sauwetter“. Es regnete ziemlich heftig. Unterwegs machten wir eine Brotzeitpause bei Innsbruck und eine Tank-und Kaffeepause am Brenner. Kurz vor dem Brenner sahen wir plötzlich die Sonne und bald auch schneebedeckte Südtiroler Berge. Sollte es doch wieder schön werden. Eigentlich hatten wir es verdient und die letzten Jahre war es in Südtirol auch immer schön gewesen.

Um 9.30 Uhr erreichten wir bei sehr schönem Wetter unser Ziel für diesen Tag: St.Christina im Grödnertal.

Schnell hatten wir uns den 3-Tagesskipass für das Skigebiet Dolomiti Superski gekauft, waren zum Start der Lifte gefahren und hatten unsere Ausrüstung angezogen. Überall lag Neuschnee, selbst im Tal. Oben am Berg hatte es über Nacht 25 cm Neuschnee gegeben. Und schon konnte es losgehen. Mit der Gondelbahn Saslong und dann mit der 6-er Sesselbahn fuhren wir zum Ciampinoi hoch. Als erstes fuhren wir mit unseren neuen Skiern auf der einfacheren „Pista B“ die Saslong runter. Die Abfahrt war super, der Schnee so richtig griffig, allerdings hatten sich doch schon einige „Buckel“ gebildet. Der über Nacht gefallenen Neuschnee hatte sich eben noch nicht mit dem alten Schnee verbunden. Natürlich ging es gleich nochmals hoch auf den Gipfel des Ciampinoi.

Hier starteten wir auf einer vielbefahrenen, doch ziemlich steilen und daher mit vielen Buckeln übersäten Abfahrt zum Plan del Gralba und fuhren von dort mit der Gondel zum Piz Sella. Jetzt probierten wir die Abfahrt am 2-er Sessellift Tramans. Sie war aber ziemlich flach und damit für uns „nicht geeignet. Zurück am Plan del Gralba fuhren wir mit der Gondelbahn nochmals zum Piz Sella hoch und wieder zum Plan del Gralba runter. Dieses Mal fuhren wir mit der Sesselbahn zum Piz Seteur hoch, runter und glöeich nochmals hoch. Dann probierten wir den Sessellift „Citta Del Sassi“, den wir normal nehmen um zum nächsten Skigebiet zu fahren. Heute wollten wir aber im Grödnertal bleiben und fuhren daher auf der sehr flachen Abfahrt zurück.

Jetzt war es schon nach 12 Uhr und damit höchste Zeit für die Mittagspause geworden. In einer ziemlich neuen, sehr kleinen Skihütte machten wir Pause und genossen unsere Pasta, sowie Weißbier, bzw. Wasser oder Wein.

Nach der Pause fuhren wir wieder zum Plan del Gralba ab, mit der Gondel zum Piz Sella hoch und dann mit dem Sessellift zum Ciampinoi. Wir fuhren auf der schwarzen „Pista A“, der Weltcup-Abfahrt „Saslong“, nach St. Christina runter und gleich nochmals auf den Gipfel hoch. Als nächstes war die Talabfahrt auf der schwarzen „Ciampinoi“-Piste nach Wolkenstein an der Reihe. Auch diese Abfahrt war ziemlich buckelig und machte einigen meiner Freunde doch Probleme. Meinen neuen Skiern und auch mir gefiel die Abfahrt aber bestens. Wieder oben am Gipfel fuhren wir ins Tal nach St. Christina ab. 

Blick auf den Starthang der Weltcup-Abfahrtspiste „Saslong“

Stefan und Siggi wollten aufhören, konnten sie natürlich auch. Georg und ich „mussten“ aber nochmals nach oben. Dort probierten wir den Schnee abseits der Piste aus. Ich war allerdings erst einige hundert Meter abseits der Piste gefahren, als ich angehalten wurde. Es stellte sich heraus, dass es sich um zwei Polizisten („Carabineri“)  handelte. Sie wollten meinen Ausweis sehen, da ich durch gesperrtes Gebiet gefahren sei. Ich konnte ihnen aber erklären, dass ich erst nach dem ersten (gesperrten) Hang in den Tiefschnee gefahren war. So gaben sie sich schließlich damit zufrieden. Mit dem neuen 4-er Sessellift Sochers fuhren wir hoch und nochmals abseits der Piste runter. Dann fuhren auch wir auf der „Saslong“ ins Tal zu unseren Freunden.

Dort gab es ein Bier zum Abschluss des ersten sehr schönen Skitages. Wenn wir zu Hause erzählen, dass wir heute Neuschnee hatten und sogar etwas in den Tiefschnee gefahren sind, wird es kaum jemand glauben.

Wir fuhren dann nach Lajen um bei Oskar im „Gasthof zur Sonne“ zu übernachten. Zwei Einzel- und ein Doppelzimmer waren schon für uns vorbereitet. Wir packten unsere Sachen aus und machten uns fürs Abendessen frisch.

Nach dem guten Abendessen blieben wir länger sitzen und tranken ein bisschen mehr Wein. Für Siggi und Stefan war es dann Zeit um ins Bett zu gehen. Georg und ich gingen aber noch in die Gaststube vom „Gasthof zur Sonne“ um bei einem letzten „Absacker“ den schönen Tag nochmals an uns vorbeiziehen zu lassen und um Pläne für den nächsten Tag zu machen. Schließlich landeten aber auch wir auf unserem Zimmer und genossen unsere wohlverdiente Ruhe.


Am zweiten Tag herrschte nur (!) Sonnenschein. Keine Wolke war zu sehen. Nach einem guten Frühstück starteten wir um kurz vor neun Richtung Wolkenstein. Wir fuhren zum Parkplatz am Dantercepies, da wir dorthin auch am späten Nachmittag nach Schließung der Lifte und einem Besuch in der Panorama Hütte problemlos abfahren konnten. Aber jetzt war erst mal die Tour „Sella Ronda“ angesagt. Nach einem eiligen Aufenthalt im WC-Bereich (der Rotwein vom Vortag machte Peter einige Probleme) ging es in die Gondeln. Am Dantercepies-Gipfel fuhren wir zusammen mit vielen anderen Skifahrern Richtung Colfosco ab.

Dort machten wir einen Abstecher ins Edelweißtal. Wir fuhren auf den beinahe leeren Pisten der drei Lifte. Hier konnte man so richtig „Speed-Carven“. Keine anderen Skifahrer kamen einem in die Quere. Von hier hat man auch den besten Blick ins Mittagstal. Vor allem Georg träumt schon seit Jahren davon dort mal runter zu fahren.

Georg vor dem Mittagstal, seiner Traumabfahrt

Dann wollten wir aber natürlich weiter, mussten am 4-er Sessellift „Borest“ aber erst mal anstehen. Zehn Minuten dauerte es bis wir in den Lift kamen. In Corvara war dann aber zum Glück wieder weniger los. Mit der Gondelbahn „Boe“ fuhren wir hoch, gleich wieder runter und nochmals hoch. Dieses Mal fuhren wir mit dem 2-er Sessellift bis ganz nach oben. Weiter ging es ins Tal runter, mit einem Schlepplift hoch und dann nach Arabba rüber. In Arabba warteten die Pisten, die wir eigentlich am allerliebsten fahren, auf uns.

Wir gelangten mit der neuen sehr schnell fahrenden Kabinenbahn ohne Wartezeit auf die um 1000 Meter höher liegende Bergstation „Porta Vescova“. Natürlich fuhren wir zuerst gleich mal auf der schwarzen, ziemlich steilen Abfahrt runter. Hier waren kaum Skifahrer unterwegs und wir konnten die Kanten unserer neuen Carver so richtig einsetzen. Ziemlich schnell gelangten wir wieder ins Tal und fuhren natürlich nochmals nach oben. Jetzt war die zweite schwarze Talabfahrt an der Reihe. Hier waren noch weniger Skifahrer unterwegs und die Piste war auch noch steiler und härter. (Wenn jemand die „Harakiri“-Piste“ in Mayrhofen, die „steilste präparierte Skipiste Österreichs“ kennt, so kann er deren Länge mal zwei nehmen und schon ist er auf dieser Piste in Arabba). Mit der Kabinenbahn waren wir schnell wieder an der Bergstation und legten dort jetzt unsere Mittagspause ein. Es gab wieder Pasta aber dieses Mal mit einem Wasser. 

Nach der Mittagspause fuhren wir Richtung „Pont de Vauz“ runter, da wir ja die „Sella Ronda“ bewältigen wollten. Mit zwei Sessellliften ging es „Rif sas Bece“ im Skigebiet von Canazei hoch. Dort fuhren wir ein paar mal auf den weiten Hängen, bevor wir zum „Plan Frataces“ runter fuhren. Mit der Gondelbahn gelangten wir zum Skigebiet von Camoitello hoch. Dort wehte aber plötzlich ziemlich starker Wind. So fuhren wir gleich weiter und gelangten über einen Sessellift zum Plan del Gralba. Dort fuhren wir auch heute mit der Kabinenbahn zum Piz Seteur hoch, weiter zum Ciampinoi und dann nach Wolkenstein runter. Mit dem Verbindungslift „Costabella“ fuhren wir zur Gondelbahn „Dantercepies“ auf der anderen Talseite weiter. Oben am Dantercepies war es schon 16:45 Uhr und damit allerhöchste Zeit für unseren Einkehrschwung geworden. Natürlich machten wir in der Panorama-Hütte Halt und ließen den Skitag bei einem Weißbier bzw. einem Gläschen Roten ausklingen. Um 18 Uhr machte die Skihütte dann aber zu und wir fuhren – ganz allein auf der weiten Piste – ins Tal zu unserem Auto ab.

Wir hatten auch heute einen sehr schönen Skitag erlebt. Die Pisten waren heute besser und einfacher zu befahren gewesen als am Vortag, da es kälter geworden war und sich wohl deshalb kaum Buckel gebildet hatten.

Abends ging es zum wohlverdienten Abendessen in den Gasthof „Krone“. Wir genossen Riesenpizzas bzw. Siggi natürlich sein gewohntes Steak. Zum Essen wurde Südtiroler Rotwein bzw. Bier getrunken. Wir machten dann noch einen kleinen Spaziergang durchs Dorf, bevor wir sich Siggi und Stefan ins Bett verabschiedeten. Georg und ich mussten aber natürlich noch in den „Andechser Hof“ auf einen „Absacker“. Anschließend war Nachtruhe und Vorbereitung auf den nächsten Tag angesagt.


Am dritten Tag war es morgens ziemlich bewölkt. Aber wir genossen ja erst mal das Frühstücksbuffet. Nachdem wir dann unsere Sachen zusammengepackt, die Zimmer bezahlt und Oskar „servus“ gesagt hatten, ging es los Richtung St. Christina. Inzwischen waren die Wolken fast weg und die Sonne schien.

Wir starteten um 09:30 Uhr mit der Gondelbahn Saslong und dann mit der 6-er Sesselbahn zum Ciampinoi hoch. Dort carvten wir zuerst auf den oberen Pisten, bevor wir auf der „Saslong“ ins Tal nach St. Christina fuhren. Dann ging es nochmals auf den Ciampinoi und anschließend zum Plan del Gralba. Hier fuhren wir zweimal ziemlich schnell die Piste am Piz Seteur runter, bevor wir mit der Kabinenbahn zum Piz Sella gelangten. Nochmals ging es ins Tal, auf den Piz Sella zurück, dann zum Ciampinoi und von dort zuerst auf der schwarzen, dann auf der roten Piste ins Tal nach Wolkenstein runter. Wieder oben am Gipfel machten wir Mittag an der Skihütte unterm Ciampinoi. Da die Sonne jetzt kaum mehr zu sehen war gingen wir ins Lokal. Wir wurden schnell und freundlich bedient. Es gab auch heute wieder Pasta und Wein, Wasser bzw. ein Weißbier.

Nach der Pause genossen wir die Abfahrt ins Tal auf der „Pista B“ dann so richtig, schließlich sollte es unsere letzte Abfahrt in Südtirol für dieses Jahr sein.

Pünktlich um 13.30 Uhr konnte Stefan dann mit uns zum Einkaufen starten. Wir kauften Südtiroler Spezialitäten fürs Gasthaus. In der Andrianer Weingenossenschaft fiel die Weinprobe dieses Mal aber ganz klein aus. Niemand wollte zuviel Wein trinken. Trotzdem war die Rückfahrt wieder ziemlich lustig und Stefan brachte uns alle gesund und schnell nach Hause. Im Gasthaus Spitzer hatte seine Frau dann noch eine „kleine“ Stärkung für uns vorbereitet. Es gab einen Riesengrillteller, mit Kartoffeln, Gemüse, Salat usw. Auch wenn wir uns noch so bemühten, wir konnten einfach nicht alles essen.

Festzuhalten bleibt: Wir haben auch dieses Jahr drei wunderschöne Skitage in Südtirol verbracht. Wenn es nach mir und Stefan geht, so fahren wir nächstes Jahr ganz sicher wieder für ein paar Tage nach Südtirol.