Kitzbühel 29.12.2007

Die Weihnachtstage über hatte bei uns Hochnebel und in den Bergen Sonnenschein geherrscht. So war es klar, dass ich schon wieder „heiß“ zum Skifahren war.

Siggi und Georg waren schnell überredet und so holte ich beide am Samstag, 29.12.2007 um 6:45 Uhr für eine Tagesskifahrt ab. Wie erwartet, war die Autobahn schon ziemlich voll. Alle wollten in den Skiurlaub bzw. in die Berge. Zum Glück gab es trotz sehr dichtem Verkehr keinen Stau auf der Autobahn. So erreichten wir vorbei an Scheffau, St.Johann und Kitzbühel um 8:30 Uhr unseren Zielort Klausen, das noch zum Skigebiet von Kitzbühel gehört.

Wir parkten im Parkhaus, zogen unsere Skiausrüstung an und stärkten uns mit Siggis vorzüglichem „Geselchtem“, sowie erst vor der Abfahrt frisch aufgebackenen (jetzt aber schon ziemlich harten) Brezen. Georg hatte natürlich keine Probleme mit den harten Brezen, denn er aß dann eben nur das Geselchte. Draußen schien die Sonne, aber es herrschten 14 Grad minus, als wir zur Talstation der Fleckalmbahn gingen. Für stolze 38,50 € kauften wir uns dort eine Tageskarte für das Kitzbüheler Skigebiet. Bei so einem Preis mußte uns ganz schön was geboten werden!

Oben auf der Ehrenbachhöhe herrschte allerbestes Skiwetter (Sonnenschein und blauer Himmel, sowie eine sehr angenehme Temperatur um den Gefrierpunkt). So starteten wir natürlich gleich los. Ich wollte heute unbedingt mit der „3 S Bahn“ fahren und das komplette Skigebiet bis zum Paß Thurn bzw. Mittersill erkunden. Die erste Abfahrt konnten wir im griffigen Schnee auf weiten Carverhängen so richtig genießen, zumal noch nicht zu viele Skifahrer unterwegs waren. Mit der neuen 8-er Sesselbahn Steinbergkogel fuhren wir gleich auf den nächsten Berg hoch, dann weiter mit dem Kaserecklift zum Pengelstein. Hier überspannt die „3 S Bahn“ auf einer Länge von ca 3.700 Meter eine bis zu 400 Meter tiefe Schlucht bevor sie den nächsten Gipfel, die Wurzhöhe, erreicht.

Dort angekommen fuhren wir gleich runter und mit der Sesselbahn Bärenbadkogel I weiter. Leider war aber die nächste Bahn nicht in Betrieb. Ein technischer Defekt hinderte uns an der Weiterfahrt. So ging es eben nochmals runter und dann probierten wir die andere Abfahrt an der Sesselbahn Talsen aus, bevor wir erneut mit der Bahn Bärenbadkogel I hochfuhren. Jetzt war auch die Sesselbahn Bärenbadkogel II wieder in Betrieb und unsere Fahrt konnte weiter gehen. Allerdings waren inzwischen jede Menge Skifahrer angekommen und so mußten wir – erstmals in dieser Saison – einige Zeit anstehen und warten, bis wir endlich an der Reihe waren. Über die ebenfalls ziemlich gut besuchten Bahnen „Zweitausender“, „Hartkaser“, „Hanglalm“ und „Resterkogel“ erreichten wir nach einigen Wartezeiten die Resterhöhe am Ende des Kitzbüheler Skigebietes. Von hier aus führt nur noch eine Abfahrt Richtung Mittersill hinunter zur „Panoramabahn Kitzbüheler Alpen“. 

Inzwischen war es aber doch tatsächlich schon 12 Uhr und damit nach drei Stunden Skifahren allerhöchste Zeit für die Mittagspause geworden. An dieser Abfahrt liegt die Skihütte „Tonis Alm“, auf deren Terrasse wir unsere Pause einlegten. Wir wurden freundlich und sehr schnell bedient. Die Spaghetti und der Kaiserschmarn waren gut und das Weißbier schmeckte auch. Da wir unser Essen aber so schnell bekommen hatten, mußten wir schnell wieder weiter. Schon um 12:30 Uhr fuhren wir los zur Panoramabahn, dem allerletzten Lift des Skigebietes. Natürlich war es dann Zeit um wieder zurück nach Kitzbühel zu fahren. Über die Bahnen „Hanglalm“, „Hartkaser“, „Trattenbach“ und den Schlepplift Gauxjoch, sowie die Sesselbahn Talsen erreichten wir wieder die „3 S Bahn“, die uns zurück auf den Pengelstein brachte.

Jetzt wollten wir natürlich auch im eigentlichen Kitzbüheler Skigebiet noch die Pisten testen. Zuerst fuhren wir die Piste zur Sesselbahn Hieslegg runter. Diese Abfahrt war schon ziemlich glatt geworden und nicht mehr zu gut zu fahren. Die Kanten unserer Skier, die zuvor immer super gehalten hatten, boten jetzt keinen Halt mehr. Wir rutschten mehr, als dass wir fuhren. So wechselten wir zur schwarzen Abfahrt des Sesselliftes „Hochsaukaser“. Diese Abfahrt war wieder sehr griffig und gut zu befahren. Dann ging es zur Sesselbahn „Pengelstein II“. Auch hier war die Abfahrt noch griffig.

Wenn ich auch gerne noch weiter gefahren wäre, so war es jetzt doch Zeit um zurück zu fahren. An der 4-er Sesselbahn „Silberstube“ warteten viele Leute auf die Auffahrt. Alle mußten diesen Lift benutzen. Hier wird sich die Bergbahn in den nächsten Jahren noch was einfallen lassen müssen. Entweder muß man den Lift durch eine 8-er Sesselbahn ersetzen oder eine zusätzliche Möglichkeit für die Rückfahrt schaffen. Aber nicht nur dieser eine Lift muß erneuert werden. Auch wenn Kitzbühel die letzten Jahre bereits einige alte Lifte durch neue ersetzt hat, so bleiben noch genügend alte oder sogar uralte Lifte, die man erneuern kann.

Wir fuhren auf der „Diretissima“, einer schwarzen Abfahrt mit 70% Gefälle in den Ehrenbachgraben runter. Diese Abfahrt war aufgrund der Steilheit ziemlich hart und glatt. Siggi mußte dem Tribut zahlen und rutschte aus. Er drehte einige Pirouetten auf dem Rücken und dann auf dem Bauch, bevor er wieder anhalten konnte. Aber zum Glück war nichts passiert. Er meinte noch, dass ihn Georg „geschnitten“ hat und er deshalb ausrutschte. Der letzte Lift den wir an diesem Tag nutzten, führte uns auf die Ehrenbachhöhe, dem Startpunkt unseres Skitages. Als letzte Abfahrt hatten wir uns dann die „Maierlabfahrt“ ausgesucht. Sie führt an der „Ochsalm“ vorbei ins Tal zur Fleckalmbahn.

Siggi und Georg an der Ochsalm vor der allerletzten Abfahrt des Tages 

In der Ochsalm kamen wir um 15:45 Uhr an und wir hatten uns einen Kaffee und ein Bier zur Stärkung redlich verdient. Schließlich fuhren wir teilweise auf einer eben erst frisch hergerichteten und daher sehr gut zu befahrenden Skipiste weiter ins Tal zu unserem Auto. 

Die Rückfahrt traten wir um 17 Uhr über Brixen und Hopfgarten an. Bis nach Kufstein brauchten wir auf der Landstraße immerhin 40 Minuten. Dann kamen wir auf der Autobahn aber trotz dichtem Verkehr sehr schnell und problemlos (Ausnahme kurz stockender Verkehr im Bereich Holzkirchen und München Süd) in die Hallertau. Um 19:15 Uhr konnten wir unser letztes Ziel, das Gasthaus Spitzer in Osterwaal ansteuern. Nachdem wir ein Bier genossen und Steff vom schönen Skitag erzählt hatten ging es nach Hause.

Fazit:

Auch im Skigebiet von Kitzbühel erlebten wir wieder einen herrlichen Skitag bei allerbestem Skifahrerwetter. Wenn man, wie wir, die sogenannte „Elefantenrunde“ abfährt, so muss man aber in Kauf nehmen, dass man einiges an Ziehwegen fahren muss und dass außerdem auch alte, langsame Lifte auf dem Weg liegen. Hier kann Kitzbühel noch einiges verbessern um den hohen Preis der Tageskarte zu rechtfertigen. Aber für den Liftpreis zählt wohl auch der Name „Kitzbühel“ und dass hier die „Schönen und Reichen“ gerne ihren Pelz bzw. die Designerklamotten ausführen. Die Lifte und Abfahrten bis zum Pass Thurn kennen wir jetzt und wir werden sie vermutlich so schnell nicht mehr ausprobieren, Kitzbühel selbst wird uns aber in der nächsten Skisaison vielleicht doch wieder sehen.