Mecklenburger Seenplatte 08. bis 15.08.2004

Unsere „Haupttour“ dieses Jahres führte uns nach Brandenburg und nach Mecklenburg-Vorpommern zur Mecklenburger Seenplatte.

Wir wollen dieses landschaftlich sehr schöne Gebiet vom 08.08. bis zum 15.08.2004 mit den Rädern erkunden.

Ich holte Siggi und Maria mit meinem Auto ab. Marias Rad hatte, wie könnte es anders sein, schon einen Platten. Siggi pumpte auf, vermutete aber auch gleich, dass die Luft nicht halten würde, da er offensichtlich am Ventil gearbeitet hatte und dieses wohl undicht war. Schnell waren das Gepäck im Auto und die Räder auf dem Auto verstaut. Wir fuhren zu Robert und Sonja, wo auch Karin und Dieter mit dem neuem BMW X5 zu uns stießen.
Pünktlich um 08:08 Uhr am 08.08.2004 starteten wir mit den drei Fahrzeugen Richtung Norden. Da auf der Autobahn über Regensburg weniger Verkehr herrschte, fuhren wir auf dieser Autobahn nach Hof.

kurz vor der Abfahrt

Wir verließen die „alten Bundesländer“ und gelangten nach Thüringen. Weiter ging es auf der Autobahn durch Sachsen-Anhalt Richtung Brandenburg. Robert fuhr voran, dann kam ich und schließlich Dieter mit dem Auto. Später übernahm dann Dieter die Führung, da in seinem Auto ein super, unfehlbares Navigationssystem eingebaut war.

Nach einer Fahrstrecke von etwa 400 km zeigte mein Fahrzeug an, dass wir mit dem Benzin nur noch etwa 80 km kommen würden. Maria und ich schauten uns daher nach einer Autobahntankstelle um, während Siggi schlief. Ich dachte, dass schon eine Tankstelle kommen würde. Es kam aber keine. Als der Benzin laut Anzeige nur noch 20 km reichen sollte, überholte ich die anderen und fuhr an der nächsten Ausfahrt raus. Ein Wegweiser am Fahrbahnrand lotste und zur nächsten Tankstelle in Cobbelsdorf. Der Ort war sehr klein und die Tankstelle hatte am Sonntag Nachmittag natürlich geschlossen. Wir machten daher zuerst mal Mittagspause. Als wir das Essen bestellt hatten, fuhren Dieter und ich los um eine Tankstelle zu suchen. In Coswig fanden wir eine Shell-Tankstelle. Ich kaufte einen Kanister mit Benzin und wir fuhren wieder zurück. Auf dem Rückweg haben wir uns dann leicht verfahren und eine Ehrenrunde im Ort gedreht, da sich keiner den Ort Cobbelsdorf gemerkt hatte. Schließlich fanden wir den Ort aber doch, aßen zu Mittag und fuhren dann mit den paar Litern getankten Sprit richtig zum Tanken nach Coswig.

Inzwischen hatte ich mir auf der Landkarte angeschaut wo wir eigentlich waren, so dass wir gleich in Coswig wieder auf die Autobahn fahren konnten. Unsere Fahrt führte uns an Berlin vorbei auf der Autobahn Richtung Rostock. An der Ausfahrt Wittstock verließen wir die Autobahn. Dieter wollte uns mit dem Navigationssystem durch Wittstock und nach Sewekow, unserem Ziel, lotsen. Er hörte aber nicht richtig auf das Navigationssystem, so dass er immer zu schnell abbog. Wir fuhren im Kreis herum. Endlich haben wir dann die Landkarte herausgeholt und nachgeschaut in welche Richtung wir fahren mussten. Jetzt war alles klar. Wir erreichen den Ferienhof Schwanz in Sewekow um 16.45 Uhr.

Zuerst gab es bei unseren Wirtsleuten ein kühles Bier, dann bezogen wir unsere recht schönen Zimmer. Um 19.00 Uhr starteten wir zu einem Rundgang durchs Dorf. Lange dauerte der Spaziergang aber nicht, da das Dorf ziemlich klein war und wir die vorhandenen Strassen bald kannten. Nach dem Abendessen in unserem Gasthof gingen wir aufgrund der langen Autofahrt schon um 10.45 Uhr zu Bett.  


2.Tag: Wir trafen uns um 08:30 Uhr zum gemeinsamen Frühstück. Unsere Wirtsleute hatten ein recht gutes Frühstück, mit frischen Semmeln, Wurst und Käse hergerichtet.

Als Einstimmung auf die Radlerwoche wollten wir an diesem Tag eine nicht zu große Tour machen. Mit von der Partie waren Maria, Siggi, Robert, Dieter und ich. Karin und Sonja wollten dagegen alleine per Rad die nähere Umgebung erkunden.

Start zur ersten Tagesfahrt

Wir fuhren auf einer wenig befahrenen Strasse über Buchholz und Priborn nach Vipperow. Hier kamen wir auf einem entlang der Strasse führenden Radweg über die kleine Müritz nach Rechlin, wo wir das Luftfahrttechnische Museum besichtigten. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges hatte es in Rechlin eine Materialteststelle mit Testflugplatz gegeben. Es waren hier viele Flugzeuge getestet und mitentwickelt worden. Anschließend fuhren wir weiter nach Boeker Mühle, dann auf Wegen mit zwei betonierten Fahrstreifen durch den Müritz-Nationalpark Richtung Granzin.

Robert vor der Karte des Müritz-Nationalparks

Dieters Frage: „Wo fahren wir her“ (er meinte „Wo fahren wir hin“), sollten wir die nächsten Tage noch öfters hören. Vorbei am Pagelsee ging es über einen Weg mit sehr tiefem feinem Sand (wir mussten zum Teil absteigen und schieben, da man total einsank) und über eine alte Brücke zum normalen Radweg durch den Nationalpark. Robert fiel im tiefen Sand kurz um, da beim Absteigen ein Klickpedal noch eingerastet war. Im Sand verletzte er sich aber natürlich glücklicherweise nicht.

Langsam bekamen wir Hunger. In Babke, Zietlitz und in Schillersdorf gab es aber kein Gasthaus, in Qualzow war das einzige Gasthaus zu. In Granzow war aber dann tatsächlich ein Gasthaus vorhanden und es hatte auch geöffnet. Wir tranken nur etwas, da wir jetzt keinen Hunger mehr hatten und die Speisen auch nicht optimal nach unserem Geschmack waren.

Weiter ging es nach Mirow, der ersten etwas größeren Stadt in diesem Gebiet. Dieter gefiel der Ort besonders, da es einen Lidl, Netto und einen Griechen gab. Wir machten in Mirow aber nicht Halt, da Robert sich für etwa 15.30 Uhr mit Sonja bei unserer Unterkunft treffen wollte. Über die Müritz-Havel-Wasserstraße, auf der viele kleine Boote unterwegs waren, fuhren wir nach Lärz und von da aus auf einem super Radweg nach Krümmel. Hier endete der Radweg, dafür führte eine grobe Pflasterstrasse weiter. Froh waren wir, als wir Troja erreichten und die Pflasterstraße verlassen konnten. Lieber fuhren wir da schon auf einem sandigen Waldweg. Dieser Weg zog sich aber ganz schön hin und noch dazu hatten wir irgendwann kein Vertrauen mehr in den Weg und bogen rechts ab. Wir kamen ans Ufer eines Sees und dann über eine Schleife wieder auf unseren Weg zurück. So erkannten wir, dass der Weg wohl doch richtig war. Schließlich erreichten wir dessen Ende am Seehotel Ichlim und damit die Straße nach Sewekow. Dieter musste natürlich auf allen Speisekarten der nächsten Gasthäuser schauen was es gab (laut Siggi schaute er immer nach Bratensülze). Wir erreichten dann aber gegen 16.00 Uhr, nach einer Fahrstrecke von 88 km, doch unsere Unterkunft in Sewekow. Sonja und Karin waren schon da und hatten die nähere Umgebung mit den Rädern erkundet. 

Wir nahmen unsere Badesachen mit und fuhren alle sieben mit den Rädern wieder zum Seehotel Ichlim. Dort tranken wir etwas gegen den Durst, ersparten uns dann aber das Baden. Gegen 18.30 Uhr waren wir wieder in der Pension Schwanz in Sewekow.

Um 19.30 Uhr machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Gasthaus Grundloshexe zum Abendessen. Es gab gute Speisen und die Wirtin war nett. Aber das von der Wirtin angepriesene Tschechenbier war aus und auch Pfifferlinge gab es nur noch einmal. Nach viel Spaß gingen wir als letzte Gäste heim und konnten um ca. 11.45 Uhr unsere müden Knochen ins Bett legen.  


3.Tag: Für den heutigen Tag hatten wir uns die „Königsetappe“ „Rund um die Müritz“ vorgenommen. Nach dem Frühstück fuhren Siggi, Maria, Robert, Dieter und ich um 09.30 Uhr los. Karin und Sonja wollten wieder in der Nähe bleiben.

Das Wetter war wieder super, es herrschte leichter Wind und es war sehr warm – bestes Radlerwetter-.  

Wie gestern fuhren wir über Buchholz und Priborn nach Vipperow. Dieses Mal fuhren wir aber links am Ufer der Müritz weiter über Zielof und Ludorf auf Sandstraßen dann auf ganz engen Wegen über Gneve nach Röbel.

Hier fand Dieter einen Lidl und musste sich natürlich Powerriegel und Wasser kaufen. Frisch gestärkt fuhren wir dann auf der stark befahrenen Landstraße weiter, da wir uns einige Kilometer Sandstraße sparen wollten. Als wir an der Schamper Mühle wieder auf den Radweg stießen, verließen wir die Hauptstraße und fuhren auf dem Sandweg weiter. Über Zierzow, Sietow Dorf und Sembzin erreichten wir Klink. Hier gab es wieder geteerte Radwege am Ufer der Müritz mit schönen Badegelegenheiten.

Vorbei am Schloss ging es nach Eldenberg, bevor wir dann unser Mittagsziel Waren nach etwa 55 Kilometern, die hauptsächlich über Sandwege geführt hatten, erreichten.

An der Schiffsanlegestelle konnte Dieter nicht genug sehen und vergaß beim Halten seine Klickpedale. Glücklicherweise verletzte er sich aber nicht, als er im Stand umfiel.

Im Innenhof eines alten Gasthauses aßen wir gut zu Mittag, schauten uns dann die Fußgängerzone an und machten uns schließlich wieder auf den Weg per Rad. Auf einer sehr gut ausgebauten Fahrradstraße fuhren wir Richtung Federow. Hier gab es wieder Sand- und vor allem Betonplattenwege, die beim Darrüberfahren so richtig holperten. Auf dem Weg durch den Müritz-Nationalpark trafen wir zweimal auf „Die Geheimen“ , Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung, die per Rad unterwegs waren und nach dem rechten sahen.

Im Nationalpark waren links und rechts vom Weg viele abgestorbene, abgebrochene Birken zu sehen. Ein Schild klärte uns auf, dass das Moor früher abgesenkt worden war, damit man Ackerbau betreiben konnte und dass sich dabei auch Birken angesiedelt haben. Als man die Schleuse vor einigen Jahren schloss und das Moor wieder ansteigen lies, gingen die Birken ein, da sie nicht so viel Feuchtigkeit vertrugen. Jetzt ist, wie wir von einem Aussichtsturm sehen konnten, das Moor im Nationalpark wieder auf dem Vormarsch.

Wir erreichten dann Boek, das wir auch am Vortag, allerdings in anderer Richtung schon passiert hatten. Auf bekannten Radwegen ging es nach Rechlin, wo wir in einem Gasthaus des Jachthafens uns mit einem Eis, Eiskaffee oder auch einem Getränk stärkten. Über den Müritzarm erreichten wir Vipperow und fuhren über Priborn und Buchholz zurück nach Sewekow. Immerhin haben wir heute „Rund um die Müritz“ 105 km zurückgelegt.

Sonja und Karin erwarteten uns schon. Sie waren auch ganz schön weit per Rad unterwegs gewesen. Über Troja hatten Sie Mirow erreicht und waren dann wieder zurückgefahren.

Wir brauchten dringend eine flüssige Stärkung, bevor wir unseren sandverschmierten Körpern eine kühle Dusche gönnten. Nach einer kurzen Pause marschierten wir um 19.45 Uhr wieder zum Gasthaus Grundloshexe. Dieses mal gab es Tschechenbier und auch genügend Pfifferlinge. Dafür war der Grüne Veltliner aus. Um 24.00 Uhr waren wir wieder zu Hause.


4. Tag: Heute starteten wir (Siggi, Maria, Dieter und ich) erst etwas später um 10:30 Uhr, da wir nur eine kurze Tour per Rad und dann mit dem Auto nach Waren fahren wollten.  Karin, Sonja und Robert fuhren nicht mit, sie wollten mit dem Auto etwas erkunden und uns dann später treffen.

Das Wetter war wieder sehr schön. Wir fuhren am Hotel Ichlim vorbei nach Buschhof. Von hier aus ging es auf einer hügeligen super ausgebauten Strecke entlang dem Schwarzer See, Zethner See und Filzsee nach Diemitz.

Wir fuhren weiter über Peetsch nach Mirow, wo wir am Mirower See Pause machten. Von hier aus fuhren wir dann wieder über Lärz nach Krümmel. Dieses Mal fuhren wir über Waldwege nach Buchholz und von hier aus auf der Teerstrasse zurück nach Sewekow.  Wir hatten auf dieser sehr schönen Tour bis 13:30 Uhr immerhin 47 km zurückgelegt.

Jetzt eilte es, da wir uns mit den anderen eigentlich schon um 14:00 Uhr in Röbel treffen wollten. Wir duschten uns schnell und konnten um 14:00 Uhr mit Dieters Auto losfahren. In Röbel beim Lidl trafen wir Robert, Sonja und Karin. Wir fuhren weiter nach Waren. Bei einem Spaziergang am Hafen gab es eine kleine Stärkung in Form einer frischen Fischsemmel. Später machten wir dann in einer italienischen Eisdiele Halt. Unvorsichtigerweise bestellte ich mir einen gemischten Eisbecher mit Früchten. Ich bekam einen Riesen-Wahnsinnseisbecher mit vielen süßen Früchten. Schnell war ich bzw. der Eisbecher das Ziel aller Wespen rund um Waren. Das Eis schmeckte mir daher nicht besonders und ich überlies den Becher nach kurzer Zeit den Wespen.

Maria und Siggi vor einem Blumenturm

Wir schlenderten dann durch die Fußgängerzone, wobei die Frauen natürlich an so manchem Laden Halt machten. Später, als wir Hunger bekamen, entschlossen wir uns bei einem Griechen einzukehren. Wir saßen über dem Ufer der Müritz und genossen das gute Essen. Jeder war froh, dass es diesmal keine Bratkartoffeln gab.

Blick vom Restaurant auf die Müritz

Nach dem Essen fuhren wir nach Sewekow zurück und genossen bei ein paar Bierchen und Wein den lauen Sommerabend, bevor wir  ins Bett gingen.


 5.Tag: Für heute hatten wir uns die Fischtour vorgenommen. Wohin sie führte (Dieter würde sagen „Wo führt sie her“) wussten wir nicht. Wir hatten nur ein Schild am Straßenrand von Sewekow gesehen. Allerdings dachten wir, dass die Fischtour sicher entlang der zahlreichen Seen führen würde und hatten uns daher das Badezeug mitgenommen. Start war wieder um 9.30 Uhr, Sonja und Karin blieben daheim.

Das Wetter war erneut super, dieses Mal herrschte aber auch kein Wind. Es war daher noch etwas heißer als an den Vortagen. Die Wegweiser führten uns gleich auf eine Pflaster- dann eine Sandstrasse, die mitten in die „Prärie“ führte. Nach einigen Kilometern trafen wir auf eine wohl stillgelegte Bahntrasse und dann auf den Großen Ballsee. Vorbei an einem total einsam gelegenen Naturcampingplatz kamen wir wieder auf eine Teerstraße. Es ging jetzt nach Dranse und von hier nach Schweinrich am Dranser See. Hier zweigte eine ewig lang gerade verlaufende Straße ab, die uns über Babitz nach Wittstock führte. Seen waren keine mehr aufgetaucht.
In Wittstock machten wir kurz am Rathaus halt und ließen uns von der PDS einige Werbegeschenke aufdrängen.

in Wittstock an der Stadtmauer


Über Klein Hassloch und Randow erreichten wir den Ort „Berlinchen“ wo wir im Gasthaus Halt machten. Der Wirt war aus dem Westfälischen Münsterland hierher verschlagen worden und erzählte uns einiges, während wir ein kühles Getränk tranken und einen Kasslerbraten mit Knödel aßen.

In der Landkarte hatten wir den Glambecksee mit einer eingezeichneten Bademöglichkeit entdeckt und diesen See zu unserem nächsten Ziel erwählt. Über den Radweg ging es zu einer Abzweigung, die uns an den Campingplatz am Glambecksee führte. Über einige Sandwege erreichten wir dann auch den „Badestrand“, wo wir für eine Stunde Pause machten und ein kühles Bad genossen. Um 17.00 Uhr, nach 48 km, waren wir wieder zu Hause in Sewekow. Sonja und Karin sonnten sich auf Liegestühlen im Garten unserer Unterkunft. Das Rad von Karin hatte gestreikt, zwei Schrauben waren locker. Siggi reparierte das Rad natürlich sofort, damit beide am nächsten Tag wieder fahren konnten.

Heute konnten wir uns etwas Zeit lassen, da wir erst um 18.30 Uhr wieder losgingen. Wir aßen in der Gastwirtschaft „Blockhütte“ zu Abend. Das Essen war gut, die Bedienung schlecht. Mehr als ein Getränk bekamen wir nicht, zumindest lies sich die Bedienung lange nicht mehr blicken. Wir waren schon um 20.30 Uhr die letzten Gäste. So gingen wir wieder zu unserer Unterkunft zurück und tranken auf der Terrasse von Frau Schwanz noch etwas. Aufgrund der schönen lauen Sommernacht, konnte sich niemand vorstellen, dass es morgen regnen und kälter sein sollte.


6.Tag: Gegen 03.00 Uhr in der Nacht war Wind aufgekommen, um 05.00 Uhr hatte es geregnet. Jetzt zum Frühstück war es zwar trocken, aber auch nur etwa 20 Grad warm. Radfahren fiel wohl aus, da es so ausschaute, als würde es bald wieder regnen. Wir entschlossen uns daher mit dem Auto die 120 km nach Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg Vorpommern, zu fahren.
Das Schloss Schwerin ist zum Landtag umfunktioniert und wird seit Jahren saniert. Wir schauten nur kurz ins Innere. Da wegen der Mittagspause gerade keine Führung stattfand, verlegten wir unser Hauptinteresse auf den großen Park und die umfangreichen Außenanlagen.

Anschließend gingen wir zum Hafen und dann in die Fußgängerzone. Neben sehr schön renovierten Häusern sind hier auch noch alte, graue Häuser zu sehen. Einige Häuser und Geschäfte stehen auch leer. Am Stadtplatz vor dem Rathaus genossen wir Kaffee und Kuchen. Später gab es in einem Straßenlokal noch ein Getränk.

Robert vergaß den eben gekauften Straßenatlas und merkte es erst später. Er ging zurück und fand ihn tatsächlich noch am Tisch liegen.

Dieser Freitag der 13. war wirklich kein Unglückstag, zumal das Wetter den ganzen Tag über hergehalten hatte. Es war nicht mehr so heiß und teilweise bewölkt, oft schien aber doch die Sonne.

Auf dem Heimweg fuhren wir zuerst Landstraße, bevor wir dann doch wieder auf die Autobahn wechselten. Endlose Felder sind auf der Landstraße bei geringerem Tempo noch endloser und fast an jeder Ortseinfahrt und an vielen Kurven standen graue Blitzkästen, vom örtlichen Radiosender „Flitzerblitzer“ genannt.

Abends ging es nochmals zum Gasthaus „Grundloshexe“, da Dieter ja unbedingt geräucherten Aal probieren wollte und es diesen heute frisch gab. Das Essen war wieder gut, das Bier frisch und der Aal „fettig“, wogegen ein Obstler natürlich half. Etwas später zogen dann dunkle Wolken auf und es fing tatsächlich noch zu regnen an. Wir gingen von der Terrasse ins Wirtshaus und amüsierten uns dort noch einige Zeit, bevor wir nach Hause gingen. Außer Siggi wollte am nächsten Lokal niemand mehr einkehren, so dass wir gut nach Hause kamen. Siggi wird am nächsten Tag sicher froh gewesen sein, dass wir nicht nochmals Halt gemacht haben.


7.Tag: Für diesen Tag hatten wir uns als Ziel Schloss Rheinsberg ausgesucht. In der Früh hatte es noch geregnet, dann verzogen sich die Regenwolken aber und wir konnten um 10.00 Uhr starten. Über Buschhof und Schwarz gelangten wir wieder auf die bereits bekannte hügelige super ausgebaute Strecke entlang Schwarzer See, Zethner See und Filzsee nach Diemitz. Hier fuhren wir dieses Mal auf einer nicht als Radweg in der Karte eingezeichneten Straße nach Luhme. Der Weg führte uns zuerst über eine kaum befahrene, aber neu geteerte Straße, dann weiter über eine ebenfalls neue Pflasterstraße. Anschließend ging es vorbei an vielen Seen nach Zechlinerhütte.

Wir sahen hier viele schöne Häuser und auch schöne Schiffe, die durch die Wasserstraßen von See zu See fahren konnten. Entlang eines Radweges ging es dann nach Rheinsberg. Ein kleiner Regenschauer zwang uns zu einer kurzen Pause bevor wir uns das Schloss und die Außenanlagen anschauten. 

Schließlich stießen auch Sonja und Karin, die mit dem Auto unterwegs waren, zu uns. Gemeinsam schauten wir uns Rheinsberg an und machten in einem Kaffee bei Capuccino und Kuchen Mittag. Anschließend fuhren wir über sandige Waldwege zurück Richtung Sewekow. Es ging dieses Mal über Warenthin und Kagar nach „Flecken Zechlin“, wo die Waldwege endeten und wir einen super Blick über den Großen Zechliner See genossen. Dann fuhren wir auf der wenig befahrenen Straße durch einen ehemaligen Übungsplatz des Militärs auf kilometerlangen geraden Straßen nach Schweinrich. Über Drahnse erreichten wir die Abzweigung nach Sewekow, von wo aus wir die letzten drei Kilometer unserer insgesamt 65 km langen Tagestour auf Kopfsteinpflaster zurücklegten. 

dieses Kopfsteinpflaster trafen wir immer wieder an

unsere Gruppe am Ende des letzten Radlertages

Abends blieben wir bei unseren Wirtsleuten im Haus und bekamen ein gutes Essen präsentiert. Bei Bier und Wein ließen wir den – leider schon letzten – Radlertag ausklingen.


8.Tag: Am Sonntag, 15.August 2004, keiner mochte es so richtig glauben, war unser Radlerurlaub schon wieder zu Ende. Wir frühstückten wie gewohnt um 08:30 Uhr und packten dann unser Gepäck ins Auto und die Räder aufs Auto. Nach einem kurzen Abschied bei unserem Wirtsehepaar fuhren Karin und Dieter, sowie Maria, Siggi und Peter mit den Autos Richtung Heimat los. Sonja und Robert machten sich dagegen noch auf den Weg an die polnische Grenze, da sie dort eine Tante besuchen und einen Tag bleiben wollten.

Zurück ging es wieder auf denselben Autobahnen, auf denen wir eine Woche zuvor angereist waren. Dieses Mal tankten wir rechtzeitig. An der Raststation Frankenhöhe, kurz vor Hof legten wir eine Kaffeepause ein. Dann ging es weiter nach Regensburg und in unsere Heimat, die schöne hügelige Hallertau.

Peter machte nach der Ankunft noch einen Abstecher zu Jürgens Weiherfest und blieb dort, wer hätte etwas anderes erwartet, sehr lange. Es gab einiges über den Radlerurlaub zu erzählen und auch bereits Pläne über das in einigen Monaten anstehende Skiopening zu machen.


Der Radlerurlaub war wieder sehr schön. Wir hatten eine gute Unterkunft, schöne Zimmer und vor allem super Wetter. Mit dem Wirtsehepaar konnten wir allerdings nicht viel anfangen. Die Wirtin war zwar freundlich, es kam aber sonst kein Wort über ihre Lippen. Ein Gespräch mit ihr war undenkbar. Die Radwege waren zum Teil neu und super ausgebaut, zum Teil aber auch praktisch nicht vorhanden und extrem schlecht.