Stubai-Kühtai 03. bis 05.12.2004

Wie schon die letzten Jahre hatten wir uns auch dieses Jahr für das Skiopening des Bayerischen Rundfunks angemeldet.

Erstmals ging es dieses Mal nach Kühtai. Bisher war noch niemand von unserer Gruppe in Kühtai gewesen. Entsprechend gespannt waren wir auf die Pisten dieses Skigebietes und natürlich auch auf das „Drumherum“.

Eigentlich wollten wir alle neun gemeinsam mit einem gemieteten Kleinbus fahren, aber Roland alias „Nikolaus von Rudelzhausen“, machte uns einen Strich durch die Planungen. Er musste am Sonntag seinen Dienst als Nikolaus antreten. So fuhren Roland, Christian und Hans schon am Donnerstag mit dem Auto los, während die anderen sechs (Siggi, Peter, Barth, „Speitl“, Manfred und Georg) am Freitag per Bus nachfuhren. Die „Autofahrer“ hatten sich Sölden und damit den Retten- u. Tiefenbachferner als Ziel ausgesucht, während wir anderen sechs „Busfahrer“ noch nicht ganz sicher waren, wohin wir eigentlich wollten.

Ich hatte mein neues Navigationssystem dabei und so lies sich unser Fahrer Siggi über die Salzburger- und Inntalautobahn sicher nach Österreich leiten. Bei der Pause an einem Autobahnparkplatz kurz nach der Grenze gab es die von Manfred mitgebrachte Brotzeit und ein kühles Bier. Außerdem stimmten wir über unser endgültiges Ziel ab. Zur Auswahl standen der Stubaier Gletscher und die Axamer Lizum. Komischerweise brauchte ich ins Navigationssystem kein neues Ziel eingeben, als wir uns fürs Stubaital entschieden. Irgendwie hatte das Ziel für mich schon festgestanden.

Wir fuhren Richtung Innsbruck und dann Richtung Brenner weiter. Nach der Europabrücke bogen wir ins Stubaital ab. Als auch die letzten Kilometer zum Startplatz der Stubaier Gletscherbahn zurückgelegt waren, erkannten wir, dass wir hier an diesem Ziel sicher nicht allein sein würden. Wir mussten schon an einem der weiter entfernten Parkplätze anhalten und mit dem Gratisskibus den letzten Kilometer bewältigen. An der Gletscherbahn verhandelten Speil und ich mit anderen Skifahrern gerade über billigere Karten, als sich andere unserer Gruppe vordrängten und die Karten für sich beanspruchten. Na ja, wenn sie die billigeren Karten nötiger brauchten, sollten sie diese auch haben.

Mit der Gondelbahn Eisgrat I + II fuhren wir nach sehr kurzer Wartezeit bis zum Eisgrat auf einer Höhe von 2900 m. Gleich ging es mit der Gondelbahn Schaufeljoch weiter bis auf den höchsten Punkt des Skigebietes in 3200 m Höhe. Als wir zum WC des Restaurants „Jochdohle“ schoben und wenige Meter aufstiegen bemerkten wir wie dünn die Luft war. Fast jeder musste schneller als gewohnt atmen.

Nach einem Rundblick über die Dreitausender der Umgebung und einem Blick bis zur Marmolada in Südtirol, sowie zum Tiefenbachferner in Sölden (unsere drei Autofahrer erkannten wir dort nicht) waren die Pisten an den Schleppliften Gaisskarferner und Windachferner unsere ersten Abfahrtsziele. Dann ging es den Daunferner hinab. Nach einer Fahrt mit der Rotadl-Vierersesselbahn war eine kurze Verschnaufpause an der Schirmbar am Gamsgarten angesagt.

Anschließend fuhren wir zweimal zum Eisjoch hoch. Wir genossen bei bestem Winterwetter und strahlendem Sonnenschein den super Schnee auf den Gletscherabfahrten. Wenn wir es nicht gewusst hätten, dass wir uns in einem Gletscherskigebiet befinden, hätten wir wegen der vielen verschiedenen Abfahrten gedacht, dass es sich um ein ganz normales Winterskigebiet handelt. Dann fuhren wir nochmals zur Schaufelspitze und damit zum höchsten Punkt des Skigebietes.

die Busfahrergruppe: Siggi, Peter, Peter „Speitl“, Barth, Manfred und Georg am höchsten Punkt des Gletscherskigebietes

Inzwischen war es Zeit für die Mittagspause geworden. Wir fuhren die lange Abfahrt von der Schaufelspitze zur Mittelstation Fernau (immerhin 900 Höhenmeter) hinunter. Obwohl hier zum Teil kein Gletscher mehr war, befand sich die Piste in gutem Zustand. Nach der Mittagspause fuhren wir den bisher noch nicht ausprobierten fünften Gletscher des Skigebietes hoch. Auch die Abfahrt entlang der 6er-Sesselbahn Fernau war gut präpariert. 

Nach mehreren Abfahrten war es dann Zeit an die Fahrt nach Kühtai, dem eigentlichen Ziel des Skiopenings zu denken. Mit der Gondelbahn ging es von der Mittelstation ins Tal zum Parkplatz unseres Kleinbusses. Siggi unser Fahrer und unser Navigationssystem führten uns schnell, vorbei an Innsbruck, Richtung Kühtai. Auf den letzten Fahrtkilometern musste der Motor des Busses ganz schön arbeiten, immerhin liegt Kühtai auf einer Höhe von 2000 Metern.

Am Ortsanfang hatten wir schon das Gelände des Skiopenings mit dem Festzelt und den Zelten der Ausrüster und des Rundfunks gesehen. Unser Hotel lag aber fast am anderen Ende des kleinen Ortes. So konnten wir auf der Fahrt zum Hotel gleich den ganzen Ort vom Bus aus besichtigen.

Das Sporthotel Kühtai selbst war ein imposantes, ziemlich neues Gebäude. Wenn es auch bei der Zimmerverteilung zuerst ein paar Probleme gab (ausgerechnet für Siggi, unseren „Großen Organisator“, wäre kein Zimmer reserviert gewesen), so klappte dann doch alles und wir konnten nach einem Begrüßungsschnaps unsere schönen Zimmer beziehen. Inzwischen waren auch unsere drei „Autofahrer“ aus Sölden eingetroffen und unsere Gruppe war damit vollständig.

Das Sporthotel Kühtai – unsere Unterkunft für das Skiopening

Die meisten zog es gleich ins Schwimmbad und in die Sauna um die müden Muskeln zu entspannen, andere zogen dagegen die Hotelbar als Entspannungsort vor.

Nach einem sehr guten Abendessen im Hotel gingen wir dann durch den Ort zum Festgelände. Im Zelt ging es bald heiß her. Die „Donnervögel“ heizten uns und den anderen Gästen so richtig ein. Schnell standen alle auf den Bänken und es wurde so richtig gefeiert.

Als sich das Zelt spät in der Nacht leerte machten auch wir uns auf den Heimweg. Ein „Absacker“ im „Iglu“ oder im „Dorfstadl“ war aber natürlich noch fällig. Einige kamen dann früher und ein paar auch etwas später ins Bett.


Der zweite Tag begann wie der erste mit viel Sonnenschein. Ab 8 Uhr wurde ausgiebig gefrühstückt. Dann ging es los. Ein paar waren schon vor 9.00 Uhr Richtung Festgelände losgegangen, da sie unbedingt Skier testen wollten. Der Rest folgte etwas später, allerdings nicht zu Fuß, sondern per Ski in Richtung „Drei Seen-Sessellift“. Wie wir schon am Vortag erfahren hatten waren nur zwei richtige Skipisten mit Kunstschnee präpariert. Diese dafür aber sehr gut. Wir fuhren zuerst ein paar Mal die im Schatten liegende Abfahrt des „Drei-Seen-Liftes“ runter und wechselten dann zum sonnenüberfluteten Gelände auf der anderen Talseite. Am Festzelt wollten wir uns Testskier ausleihen. Es gab aber, im Gegensatz zum Skiopening des letzten Jahres, keine Testskier mehr. Es konnten doch nicht alle ausgeliehen sein ?!?

Am „Hochalter-Sessellift“ trafen wir dann auf unsere Frühaufsteher. Roland hatte zwar Testskier ergattert, er kam mit ihnen aber nicht zurecht. Wie er berichtete waren auch ganz früh kaum Testskier vorhanden gewesen. Hier hatten die Veranstalter wohl sehr gespart. Nach einigen Abfahrten auf dieser Bergseite wechselten wir wieder ins „Drei-Seen-Gebiet“, da dort erheblich weniger Skifahrer unterwegs waren. Roland hatte seine Testskier zurückgegeben und dem Servicemann berichtet, dass er mit ihnen sehr schlecht zurecht gekommen war. Es stellte sich heraus, dass sie gestaucht waren. Und solches Material verteilt die Firma Blizzard an die Tester!

Mittags machten wir in der Drei-Seen-Hütte Halt. Bedient wurden wir von Cindy. Das Essen und die Getränke passten und es gesellten sich noch weitere Skiopening-Teilnehmer zu uns. Als wir wieder losfuhren meinten sie, dass sie uns Plätze aufheben. Nach einigen Abfahrten kehrten wir nochmals ein. Tatsächlich saßen unsere Freunde aus dem Bayerischen Wald noch am Tisch und wir konnten unsere Plätze wieder einnehmen. Gemeinsam wurde noch gefeiert und dann, als die Lifte schlossen, gemeinsam ins Tal gefahren.

Roland und Christian

In der Sauna und im Schwimmbad entspannten wir auch an diesem Tag unsere Muskeln.

Nach einem wieder sehr guten Abendessen gingen wir Richtung Festzelt. An diesem Tag erwartete uns die Band „Tropical Rain“ und auch die „Bayern 1 Band“. Beide Musikgruppen heizten uns wieder ziemlich ein. In einer Pause stellte sich Maria Riesch, die beste Nachwuchsskifahrerin Deutschlands vor. Sie war verletzt und konnte daher nicht am Weltcuprennen teilnehmen, Dafür hatte sie doch tatsächlich uns beim Skiopening besucht. Sie verteilte Autogramme und auch unsere Peter „Speitl“ holte sich eins. Das Foto unten rechts stammt aus der Zeitung „Passauer-Neue-Presse“. Dort wurde auf einer Seite über das Opening berichtet und Maria Riesch mit unserem „Speitl“ war groß abgebildet. Wer von beiden wohl berühmter ist?

Gemeinsam mit den anderen Skiopening-Teilnehmern wurde zur Musik der beiden Bands bis tief in die Nacht ausgiebig gefeiert, getanzt und geschunkelt. Anschließend verloren wir uns teilweise aus den Augen. Irgendwann kam aber jeder wieder im Hotel an.


Am dritten Tag war es schon wieder schön. Es gab daher nur eins: Aufstehen und raus in den Schnee. Als wir uns waschen wollten lief aber kein Wasser. Und das bei einem 4-Sterne-Hotel? Ungewaschen mussten wir zum Frühstück gehen. Wie sich herausstellte hatte die Wasserversorgung wegen eines kleinen Erdbebens im Schwarzwald die Wasserleitungen automatisch abgeschaltet. Was es in den Bergen nicht alles so gibt.

Nach dem Frühstück funktionierte die Wasserversorgung aber wieder. Das Gepäck war schnell zusammengepackt und im Bus verstaut. Dann ging es auf die Skipisten. Wieder war zuerst das „Drei-Seen-Skigebiet“, dann das „Hochalter-Skigebiet“ angesagt. Dieses Mal waren auch auf der Sonnenseite weniger Skifahrer unterwegs. Viele hatten am Vortag wohl zu ausgiebig gefeiert und konnten noch nicht aufstehen. Um elf Uhr verabschiedeten sich die drei „Autofahrer“, da sie ja schon am frühen Nachmittag zurück in der Heimat erwartet wurden. Wir restlichen Skifahrer machten gegen 12 Uhr Schluss und trafen uns alle zum gemeinsamen Abschlussessen im Festzelt.

Gegen 14 Uhr ging es letztmals auf den Berg, dieses Mal aber nur mittels des kurzen 2-er-Sessellliftes, den wir brauchten um auf Skiern zu unserem Hotel und zum Bus zurück zu kommen. 

letzter Blick auf Kühtai

Die Heimfahrt verlief genauso problemlos wie die Anfahrt. Auch über die Garmischer-Autobahn und durch München fuhr unser Busfahrer Siggi gewohnt sicher. So erreichten wir wohlbehalten und schnell unseren Heimatort. Dort fand an diesem Sonntag der Weihnachtsmarkt statt. Natürlich waren wir da auch dabei.

Fazit des Skiopenings:

Naturschnee Fehlanzeige, nur zwei Pisten Kunstschnee, dafür aber gut präpariert. Viel Sonne, nette Leute, sehr gute Unterkunft, gute Organisation, super Musik. Testmaterial kaum vorhanden, muss sich fürs nächste Jahr ändern.