Grödnertal 28.02. bis 02.03.2005

Am Montag den 28.02.2005 pünktlich um 5.20 Uhr morgens holte mich unser Südtirolerprobter Fahrer Stefan ab.

Barth war bereits im Auto und Georg wartete auch schon auf uns. Auf der Autobahn herrschte um diese Zeit noch relativ wenig Verkehr. Während der Fahrt debattierten wir kurz, ob wir, wie eigentlich geplant nach Südtirol oder doch lieber nach Schladming in der Steiermark fahren sollten. In Schladming sollte mehr Schnee liegen, für Südtirol sprach das super Wetter und natürlich das großartige Panorama. Die Mehrheit war für das Grödnertal in Südtirol.

Schnell und ohne Probleme kamen wir bis zur Grenze nach Österreich. In Kufstein Süd fuhren wir raus um für unser Auto den in Österreich billigeren Sprit zu tanken. Wir selbst gönnten uns Kaffee. Dann ging es weiter über den Brenner nach Südtirol. Hier war nochmals eine kurze Kaffeepause angesagt, bevor wir ins Grödnertal abbogen. Nach St.Ulrich und St.Christina erreichten wir gegen 10.00 Uhr Wolkenstein, das Ziel unserer Fahrt. Als erstes kauften wir uns 3-Tages-Skipässe und machten uns dann auf die Suche nach einer Unterkunft. Sie sollte in Zentrumsnähe liegen und nicht zuviel kosten.

Im Fremdenverkehrsamt druckte man uns eine Liste von Unterkünften, die die nächsten Tage Zimmer frei hatten, aus. Schnell war eine passende Pension, eine Straße über dem Fremdenverkehrsamt und damit im Zentrum von Wolkenstein, gefunden. Die Pension Desiree entpuppte sich als kleiner Familienbetrieb mit angeschlossenem Cafe. Ein Doppelzimmer mit Dusche/WC und ein Doppelzimmer mit Dusche/WC auf der Etage waren frei. Halbpension gab es auch, allerdings sollten wir zum Abendessen ins 3-Sterne-Hotel Olympia, wieder eine Straße weiter oben, gehen. Da die Sonne schien und wir heiß aufs Skifahren waren, verzichteten wir auf eine weitere Suche und nahmen die beiden Zimmer mit Halbpension. 

Unser Gepäck war schnell im Zimmer verstaut, die Skikleidung hatten wir ohnehin bereits an und die Skischuhe waren bald angezogen. Dann ging es zu Fuß mit den Skiern auf der Schulter die ca. 100 m zur Gondelbahn auf den Ciampinoi. Inzwischen war es doch schon fast 11.00 Uhr geworden und es waren jetzt wohl alle Langschläfer aufgestanden, da an der Gondelbahn ziemlicher Andrang herrschte. Aber in den Gondeln der Umlaufseilbahn haben jeweils 12 Personen Platz, so dass wir schneller als zuerst erwartet auf den Berg kamen.  

Für den ersten Skitag hatten wir uns die Skigebiete des Grödnertals vorgenommen. So fuhren wir vom Ciampinoi zuerst auf der schwarzen Weltcupabfahrt „Saslong“ nach St.Chrstina hinunter. Diese teilweise ziemlich steile Abfahrt war glatt und der Schnee nicht griffig. Uns kamen schon erste Zweifel, ob wir mit Südtirol das richtige Ziel gewählt hatten. In St.Christina fuhren wir dann mit der neuen unterirdischen Standseilbahn „Val Gardena Ronda Express“ auf die andere Talseite, wo es mit der Gondelbahn auf den „Col Raiser“ und dann mit der Sesselbahn weiter auf die 2500 m hohe „Seceda“ ging.

Die Sonne schien über einem tiefblauen Himmel, nur die Temperaturen waren ziemlich kalt. Oben an der „Seceda“ war es sogar bitterkalt. Wir fuhren auf den extrem breiten, bestens präparierten Pisten wieder hinunter und gleich nochmals hoch. Da wir schon hier waren, wollten wir auch die Talabfahrt mit einem Höhenunterschied von fast 1300 m ausprobieren. Im oberen Teil war die Abfahrt sehr schön, dann wurde die Piste aber schmäler und flacher. Teilweise mussten wir in der Hocke „Schuss fahren“ um nicht schieben zu müssen. An einem „Bergcafe“, vor dem viele Urlauber in Liegestühlen lagen und sich sonnten, wurden wir ganz schön in Versuchung geführt. Aber nein, wir wollten noch Skifahren und uns nicht in die Sonne legen.

Mit der Umlaufseilbahn und dann weiter mit der Gondelbahn ging es von St. Ulrich aus wieder auf die „Seceda“ hoch. Inzwischen war der Hunger doch größer geworden und wir kehrten in einer Skihütte ein. Wir wurden erfreulicherweise bedient und es gab frische Pizza. Allerdings saßen wir direkt neben der Tür des Lokals, so dass es an unserem Platz ziemlich kühl war. So wunderte es nicht, dass wir uns nach nur einer kurzen Pause schnell wieder auf den Weg nach draußen machten.

An der Talstation in St.Christina fuhren wir mit dem „Val Gardena Ronda Express“ wieder auf die andere Talseite und dort mit der Gondelbahn „Saslong“ und der Sesselbahn auf den „Ciampinoi“ hoch. Als nächstes wollten wir noch zum „Plan de Gralba“ abfahren. Der erste Hang war inzwischen ziemlich buckelig geworden und dazwischen war es sehr glatt. Sehr viele Skifahrer wollten den Hang runterfahren. Wir hatten Mühe uns zwischen den rutschenden, kreuz und quer fahrenden Skifahrern durchzukämpfen. Doch auch dieser Hang wurde überwunden und dann waren wieder breite Pisten angesagt. Vom „Plan de Gralba“ aus fuhren wir mit der Gondelbahn zum „Piz Seteur“ hoch und dann über eine Sesselbahn wieder auf den „Ciampinoi“.

Dieses Mal fuhren wir nach Wolkenstein runter. Wir wechselten hier nochmals die Talseite und fuhren mit einem Sessellift und der Gondelbahn zum „Dantercepies“ hoch. Inzwischen war es knapp vor 16 Uhr und damit Zeit für eine letzte Pause geworden. Aber eine Talabfahrt musste natürlich noch sein. Von Wolkenstein aus fuhren wir nochmals hoch und machten dann Pause in der Panorama-Hütte. Diese Skihütte kannten wir von den letzten Jahren her noch sehr gut. Wir wurden bedient und konnten daher unser Weißbier oder natürlich den Rotwein genießen. Um 17.30 Uhr war aber Sperrstunde. Es gab nichts mehr. Wir fuhren auf der inzwischen teilweise frisch präparierten Abfahrt ins Tal nach Wolkenstein runter.     

Nachdem wir uns geduscht und frisch gemacht hatten, ging es ins Hotel Olympia zum Abendessen. Eine hübsche, freundliche Bedienung brachte uns das Essen. Es gab Salate vom Buffet, eine Suppe oder Pasta und ein Fleischgericht, sowie eine Nachspeise. Alle tranken wir Wein dazu. Das Essen war sehr gut und reichlich und unsere Bedienung erfreute uns mit Minirock und knapper Bluse.  

Anschließend ging es noch in den „Luisel-Keller“ und dann in „Sissy’s Alm“. Allzu viel war aber nirgends mehr los. So kamen wir relativ früh ins Bett und konnten uns für den nächsten Tag stärken.   


Für den zweiten Tag war natürlich die „Sella Ronda“ angesagt. Nach dem Frühstück ging es schon um 9.30 Uhr zur Gondelbahn und von dort auf den „Ciampinoi“ hoch. Wir carvten auf bestens präparierten, absolut griffigen Pisten zum „Plan de Gralba“ runter und gleich mit zwei Sesselliften über das Sella-Joch zu den Skipisten unterm „Col Rodella“ weiter. Nachdem wir die dortigen Skipisten mehrmals abgefahren hatten wechselten wir zum Skigebiet von Canazei am „Belvedere“. Auch auf diesen optimal präparierten Pisten waren wir mehrmals unterwegs. Dann fuhren wir über den „Pordoi Pass“ nach Arabba weiter. Mit der Großkabinenbahn ging es über 900 m höher zur „Porta Vescova“.

Stefan, Georg, Barth und Peter auf der „Porta Vescova“. Im Hintergrund kann man die Marmolada erkennen.

Die ziemlich steilen Abfahrten von Arabba waren uns bestens bekannt und gefielen uns auch heute sehr gut. Wir fuhren daher gleich nochmals hoch und auf einer anderen Abfahrt wieder runter ins Tal. Dann mussten wir etwa 10 m durch den Ort auf die andere Talseite gehen. Hier fuhren wir mit zwei Sesselliften auf den nächsten Berg. Inzwischen war es fast 13 Uhr und damit Zeit für die Mittagspause geworden. Wir suchten uns wieder ein Lokal aus, in dem wir auch bedient wurden. Das Essen war gut allerdings brachte sich die Bedienung selbst um ein höheres Trinkgeld, da sie unbedingt nicht einzeln, sondern nur alles zusammen abrechnen wollte.

Nun fuhren wir über den „Passo Compolongo“ zum „Vallon“ hoch und dann gleich nach Corvara runter. Mit der Gondelbahn ging es nochmals zum „Vallon“ und mit der Sesselbahn weiter Richtung „Piz Boe“ hoch. Aus einer Höhe von etwa 2500 m konnten wir jetzt bis nach Corvara hinunterfahren.

Anschließend machten wir uns auf den Rückweg nach Wolkenstein. Mit zwei Sesselbahnen, einer Gondelbahn und wieder zwei Sesselbahnen ging es vorbei an „Colfosco“ mit seinem Edelweißtal auf das Grödner Joch. Vom „Dantercepies“ fuhren wir nach Wolkenstein runter und natürlich nochmals hoch um in der Panorama-Hütte wieder unsere abschließende Pause zu machen. Auch heute ergatterten wir schnell Plätze und wurden freundlich bedient. Das Weißbier und der Rotwein schmeckten uns wieder ausgezeichnet. Nach 17.30 Uhr wurde der schöne Skitag dann mit der letzten Talabfahrt auf der auch heute schon teilweise frisch präparierten Abfahrt ins Tal nach Wolkenstein beendet.

Das Abendessen schmeckte uns wieder sehr gut, was aber bei der Bedienung auch kein Wunder war. Unsere Tischnachbarn erzählten uns, dass sie heute am Langazuoi waren und kaum warten mussten. Sie waren die Piste zum „Passo Falzarego“ daher sogar mehrmals runtergefahren. Insgeheim stand damit unser Ziel für den nächsten Tag schon fest. Nach dem Essen machten wir noch einen Spaziergang durch den Ort, bevor wir im Cafe unserer Pension den Abend ausklingen ließen. 


Der dritte Tag begann wie die die beiden ersten mit Sonnenschein, Sonnenschein, nichts als Sonnenschein. Beim Frühstück beschlossen wir zum Langazuoi und auf der Heimfahrt ins Edelweißtal zu fahren. Unser Gepäck wurde im Auto verstaut uns schon ging es mit den Skiern auf der Schulter zum „Costabella“-Sessellift. Mit dem Lift und weiter mit der „Dantercepies“-Gondelbahn fuhren wir hoch. Auch heute waren wir um 9.00 Uhr schon oben am Berg.

Vom „Grödner Joch“ fuhren wir die leichten Pisten über Colfosco nach Corvara runter. Über einige sanft geneigte Pisten im Skigebiet von „Corvara“ und „Alta Badia“ gelangten wir nach „Armentarola“, dem Startort der Kleinbusse auf den „Passo Falzarego“. Eigentlich hatten wir erwartet, dass heute nicht viele Skifahrer auf die Busse warten würden, da es ja erst 10.15 Uhr war. Doch wir wurden enttäuscht. Viele Skifahrer warteten schon mit uns. Als nach einiger Zeit ein größerer Bus kam fuhren wir mit diesem zum „Passo Falzarego“ hoch. Pro Person waren immerhin 4,50 € fällig.

Oben am Startpunkt der Gondelbahn zum „Langazuoi“ erwartete uns die nächste Menschenmenge. Auch dieses Jahr mussten wir etwa eine halbe Stunde warten, bis wir endlich mit der Gondel hochfahren konnten. Oben am „Langazuoi“ entschädigte uns die grandiose Aussicht etwas für die lange Anreise und die Wartezeiten. Eine Abfahrt zurück zum „Passo Falzarego“ war aber natürlich nicht drin. Wir wollten nicht nochmals so lange warten. 

Die als „sehr lange, super Abfahrt“ angepriesene Talabfahrt Richtung „Armentarola“ führte zu Beginn durch ein sehr schönes Hochgebirgstal, das von sehr hohen Felswänden umgeben war. Die Piste wurde dann aber leider immer flacher und flacher, so dass Schieben angesagt war. Das schöne Panorama war daher schnell wieder vergessen. Schließlich erreichten wir das Tal. Hier warteten einige Pferdegespanne, die uns nach „Armentarola“ zurückzogen. 

 

Nach der Mittagspause an der Skihütte „Piz la Villa“ fuhren wir die rote Abfahrt nach „La Villa“ runter. Dann ging es nach „Corvara“ und von hier über zwei Sessellifte nach „Colfosco“ wo wir mit der Gondelbahn ins Edelweißtal fuhren. Die Pisten im Edelweißtal wurden schnell abgefahren. Dann ging es weiter auf den über Wolkenstein gelegenen 2300 m hohen Berg „Dantercepies“. Wir genossen die letzte Talabfahrt und machten uns auf den Weg zu unserer Pension. 

Nach einer Kaffeepause verabschiedeten wir uns und traten die Heimfahrt an. Stefan brachte uns wieder gewohnt sicher und schnell nach Hause zurück.  

Auch dieses Jahr haben wir drei sehr schöne Skitage im wunderschönen Südtirol verbracht.