Saalbach-Hinterglemm 05. bis 09.02.2005

Als mich Siggi vor einigen Wochen anrief und fragte ob ich über Fasching nicht nach Saalbach-Hinterglemm mitfahren wollte und ich hörte, dass auch Walter und Heidi, sowie Hans mitfuhren gab es für mich nichts zu überlegen. Ich sagte nur: buchen !

So starteten wir am Samstag den 05.02.2005, einen Tag nach der Apres Ski Party des Skiclubs pünktlich um 6 Uhr morgens Richtung Österreich. Auf der Autobahn herrschte schon starker Verkehr. Wir sahen sehr viele Autos mit gelben Nummernschildern und auch viele Autos, die aus dem hohen Norden und den neuen Bundesländern stammten. Offensichtlich wollten alle den vielen Neuschnee und das angekündigte schöne Wetter ausnutzen. Als wir im Radio nichts als Durchsagen von Stau und zähflüssigem Verkehr hörten gab es für uns nur eins: Runter von der Autobahn. Wir fuhren über Neufahrn und Ismaning nach Feldkirchen. Als wir in Haar über die Autobahn fuhren sahen wir dass auch hier alles stand. So ging es auf der Landstraße über Ebersberg weiter nach Rosenheim. Mein Navigationssystem war zuerst auf den schnellsten Weg eingestellt und wollte mich daher ständig in Richtung Autobahn lotsen. Als ich „keine Autobahn“ eingab, wir an der Anschlussstelle Rosenheim dann aber doch auf die jetzt freie Autobahn fuhren, sollte ich laut Navigationssystem plötzlich an jeder Ausfahrt und sogar an jedem Parkplatz die Autobahn verlassen. Da sieht man halt, dass ein Computer nur richtig funktioniert, wenn man ihn richtig programmiert hat.

Plötzlich wurden wir von der Polizei mit Blaulicht überholt. Kurz vor uns hielt die Polizei an und ein Polizist stieg mitten auf der Autobahn aus. Walter fuhr noch durch und ich wollte ihm folgen. Da gab der Polizist demonstrativ den Blick auf seine Waffe frei und zeigte an, dass ich halten sollte. So warteten wir bis die Polizei in gewohnter Beamtenmanier endlich die paar Teilchen, die bei einem Unfall auf der Gegenfahrbahn zu uns herübergefallen waren, weggeräumt hatte. Dann konnten wir auf der total freien Autobahn Walters Auto nachfahren. Die Straße zwischen Inzell und Schneitzelreuth war wegen Lawinengefahr gesperrt, so fuhren wir eben über Bad Reichenhall nach Lofer. In Saalfelden sahen wir dann, dass wirklich enorme Schneemengen gefallen waren. Die Kreisverkehre waren wegen dem hohen Schnee nur mehr schwer einzusehen. Schließlich bogen wir ins Tal nach Saalbach ab. Vorbei an einer Lawine, die von der Straße bereits weggeräumt worden war, erreichten wir Saalbach und dann auch Hinterglemm unseren Zielort.

Im „Hotel am Reiterkogel“ wurden wir von der Hotelchefin bereits erwartet. Immerhin sind Walter und Heidi hier auch schon seit sehr vielen Jahren Stammgäste. Wir wurden sehr herzlich begrüßt. Dann bekamen wir Leberkäs, kühle Getränke und ein Schnäpschen zur Begrüßung serviert.

Nach der Stärkung bezogen wir die Zimmer und schon ging es auf zum ersten Skitag. Mit der Reiterkogelbahn fuhren wir bei tiefblauem Himmel uns super Sonnenschein nach oben. Wir probierten die Hänge entlang den 4-er Sesselliften „Sunnliner“ und „Hasenauer Kopf“, sowie die Talabfahrt nach Hinterglemm aus. Die Pisten waren breit und luden zum carven ein, zumal sie fast menschenleer waren. Ein Sturz von Hans sollte leider nicht folgenlos bleiben. Er wurde immer langsamer, da er Schmerzen im Unterschenkel spürte. Wir hofften, dass es über Nacht wieder besser werden würde. Wir wechselten dann zu den 6-er Sesselliften an der Hochalm und auch noch auf die andere Talseite zum Zwölferkogel. Hier fuhren wir nach einem Abstecher zur Zehnerbahn die steile schwarz ausgeschilderte Weltcupabfahrt in rasantem Tempo hinunter. Natürlich mussten wir sie auch ein zweites Mal genießen, bevor wir ans Ende des Skitages dachten.

Walter im Tiefschnee


Im Cafe unseres Hotels saßen bei der Rückkehr schon Doris, Verena und Otti die alle drei am Nachmittag angekommen waren. Da wir beim Skifahren keine Zeit für eine Pause gehabt hatten, gab es jetzt ein kühles Bier bzw. einen „Gspritzen“. Dann war es Zeit uns fürs Abendessen fertig zu machen. Nach dem guten Essen blieben wir sitzen und liesen den Skitag revue passieren. Walter und Heidi mussten der Hotelchefin Annemarie und ihrem Rudi natürlich erzählen was es seit ihrem letzten Besuch neues gegeben hatte. Nachdem der Tag doch ziemlich lang und anstrengend gewesen war, gingen wir nicht zu spät ins Bett.


Als wir am zweiten Tag beim Frühstück saßen, ging plötzlich die Tür auf und Georg, Peter „Speitl“ und ein zweiter Georg standen im Frühstücksraum. Wie wir es uns schon gedacht hatten, hielt es Georg nicht zu Hause aus. Er hatte Speitl als Mitfahrer und seinen Motorradfahrerkameraden Georg als Fahrer überzeugt, dass man bei diesem super Skiwetter einfach nach Saalbach-Hinterglemm musste. Gemeinsam wurde gefrühstückt, während unsere Hotelchefin regelte, dass für die drei Neuankömmlinge Bettzeug ins Zimmer von Siggi und mir, sowie ins Zimmer von Hans gebracht wurde. Dann ging es auf zum Skifahren. Hans musste leider pausieren, da sein Fuß schmerzte. Er wollte ihm einen Ruhetag gönnen.

Nach einer ersten Fahrt mit der Reiterkogelbahn und anschließender Abfahrt, stieß auch unsere Hotelierfamilie zu uns. Wir waren jetzt 15 Skifahrer, die alle in rasantem Tempo die heute nicht so leeren Pisten runterfuhren. Aber wenn wir 15 kamen, konnten die Pisten auch nicht leer sein. Unter Führung von Annemarie und Rudi waren wir auch heute auf den sonnenüberfluteten Hängen entlang der 4-er Sessellifte „Sunnliner“ und „Hasenauer Kopf“, sowie der Talabfahrt nach Hinterglemm unterwegs. Später wechselten wir dann zu den Hochalmliften, bevor wir in der Roßwaldhütte Mittagspause einlegten. Wie es nicht anders zu erwarten war, kannte die sehr freundliche Bedienung die meisten unserer Gruppe von früheren Besuchen. Wir wurden sehr schnell und bestens bedient.

unsere Gruppe am Sonntag

Nach der Mittagspause machten wir die Pisten an den Spieleck- und Hochalm- 6-er Sesselbahnen unsicher. Wir carvten die Pisten nur so runter. Immer wieder fanden wir neue Pisten und neue Varianten für die Abfahrten. Kein Wunder, dass einige von uns nicht genug bekamen. Bei dem Wetter, dem Schnee und diesen superbreiten Pisten. 

Schließlich war es aber doch Zeit geworden um noch an eine Einkehr zu denken. Pfefferalm war angesagt. Diese Hütte muss man mal gesehen haben. Betritt man die Skihütte, so kommt einem schon Rauch vom offenen Feuer entgegen. Alles ist ziemlich verrußt und finster. Kein Fenster lässt Licht herein. Seit diesem Jahr gibt es zumindest auf den Toiletten Licht, ansonsten aber nur Kerzen. Hier saßen wir gemütlich beieinander und hatten viel Spaß.    

Anschließend ging es ins Tal und dort noch ins „Pfiff“ auf ein Bier. Vor dem Abendessen hatten wir dann keine Zeit mehr uns umzuziehen. So ließen wir uns das Essen eben im Skifahreroutfit munden. Schließlich fanden wir doch noch Zeit uns zu duschen und umzuziehen. Wir saßen dann gemeinsam bei Bier und einem „Gspritzten“ oder auch einem „Roten“ gemütlich beieinander. Ungewohnt früh, zumindest für Georg, gingen wir dann schon vor Mitternacht ins Bett. Georgs Kommentar: „Mein Körper hat mich im Stich gelassen!“    


Der dritte Tag begann wie die die beiden ersten mit Sonnenschein, Sonnenschein, nichts als Sonnenschein. Für heute hatten wir uns die große Runde Hinterglemm-Saalbach-Leogang-Saalbach-Hinterglemm vorgenommen. Wir starteten zu neunt über die Reiterkogelbahn und den Sessellift Hasenauer Kopf nach oben. Dann fuhren wir ins Tal zur „Zwölfer Nordbahn“ ab.

Mit dieser Bahn ging es auf den Zwölferkogel und dann gleich zur neuen Westgipfelbahn hinunter. Oben am Schattberg-Westgipfel nahmen wir uns die längste Piste des Tales, die Jausernabfahrt vor. Auf dieser Abfahrt waren schon sehr viele Skifahrer unterwegs. Wir mussten ganz schön aufpassen, damit wir an den langsam fahrenden Skifahrern vorbeikamen. Im Tal an der Jausernalm standen schon sehr viele Skifahrer an der Schönleitenbahn an. Offensichtlich wollte heute jeder die große Runde bewältigen. Es dauerte etwas länger bis wir endlich mit der Schönleitenbahn auf den Wildenkarkogel fahren konnten.

Walter und Heidi auf dem Schattberg Westgipfel 

Von dort wechselten wir ins Skigebiet von Leogang. Über die Asitzmuldenbahn erreichten wir den Kleinen Asitz und damit den Beginn der Talabfahrt nach Leogang. Diese Abfahrt gefiel uns sehr gut. Wir fuhren in Kurzschwüngen ohne anzuhalten bis zur Mittelstation und dann weiter nach Leogang ins Tal ab. Gleich ging es nochmals hoch. Da es inzwischen Mittag war, machten wir im Bergrestaurant „Alte Schmiede“ halt. Auch hier gab es erfreulicherweise keine Selbstbedienung. Als wir uns gestärkt hatten machten wir uns auf den Weg zurück nach Saalbach. 

Doch die „Sportbahn 2000“, eine Bahn, die wir unbedingt benötigten, war ausgefallen. Die 6-er Sessel der Bahn waren noch gut gefüllt, aber die Bahn stand und es würde laut dem Liftpersonal länger dauern. So fuhren wir mit der Asitzmuldenbahn wieder Richtung Leogang hoch. Hier standen schon viele ratlose Skifahrer. Sehr viele hatten sich auch bereits zu Fuß auf den Weg zum nächsten Gipfel, dem „Großen Asitz“ gemacht. 

Nach einigen Überlegungen entschlossen wir uns nicht zu Fuß zu gehen (am nächsten Tag lasen wir in der Zeitung, dass man etwa 45 Minuten zu Fuß gebraucht hätte!), sondern lieber nochmals nach Leogang abzufahren und später zu schauen, ob der Lift nicht wieder funktionierte.

Die zwei Georg und „Speitl“ packten zusammen, da ihr Kurzurlaub nach zwei Tagen schon wieder vorbei war. 

Siggi, Peter und Walter probierten dagegen den Saunabereich in unserem Hotel aus. Überraschenderweise wurde diese Einrichtung kaum genutzt, obwohl sie bestens ausgestattet war. Unsere Muskeln wurden in der Sauna jedenfalls sehr gut aufgelockert. 

Nach dem Abendessen machten wir einen Spaziergang durch den Ort

unter diesem Schneehaufen befand sich doch tatsächlich ein total eingeschneites Auto

Am vierten Tag kamen Paul, Andy und Anja als neue Skifahrer bei uns im Hotel an. Sie waren natürlich heiß auf den super Schnee und fuhren gleich los, während wir noch frühstückten. Dann fuhren wir wieder mit unserer „Hausbahn“ der nur 50 m vom Hotel entfernten Reiterkogelbahn nach oben. Heute streikte doch tatsächlich die Sesselbahn „Hasenauer Kopf“. Ein Lager war gebrochen. So war der sonst fast leere „Sunnliner“ überfüllt. Dennoch fuhren wir mit diesem Lift nach oben und einige Male runter, bevor wir Richtung Hochalmlifte weiterfuhren. Da der Lift „Hasenauer Kopf“ nicht lief, mussten wir etwa 50 m aufsteigen. Wer hätte gedacht, dass dies so anstrengend ist. Wir waren uns einig, dass wir am Vortag die richtige Wahl getroffen hatten, als wir den Aufstieg in Leogang nicht gemacht hatten.
An der „Hochalm-“ und „Spielecksesselbahn“ war nicht viel los. So konnten wir die breiten Carvinghänge erneut nur so runterdonnern.
Zur Mittagszeit machten wir wieder in der Roßwaldhütte Pause. Dieses Mal bekamen wir aber nur auf der Terrasse Platz. Hier war es zwar sehr sonnig, allerdings wurden wir nicht bedient. Die wohlverdiente Pause genossen wir natürlich dennoch.

Alle genossen die Sonne, Heidi sogar im Liegestuhl.

Anschließend wechselten wir wieder zum „Sunnliner“. Hier fuhren wir mehrmals die ziemlich wellige und damit anspruchsvollere „Gratabfahrt“ runter. Dann ging es mal ins Tal und gleich wieder hoch. Schließlich wurde es an der Reiteralm Zeit für eine Kaffeepause.    

unsere Gruppe auf der „Gratabfahrt“

Nur Verena wollte nochmals fahren und ich sollte sie bei einem Sprung fotographieren. Sofort war ich dabei. Wir fuhren die Talabfahrt runter und ich machte mehrere Fotos. Beim allerletzten Sprung, kurz vor der Talstation stürzte Verena leider. Der Daumen schmerzte. „Aber geil war es schon“, war ihre erste Reaktion. Zuerst dachten wir nur an eine Prellung, dann an einen „Skifahrerdaumen“. Zu Hause stellte es sich aber heraus, dass sie sich leider den Daumen gebrochen hatte. Wären wir nur nicht mehr gefahren, sondern eingekehrt. Aber wer konnte das wissen?

Als wir alle wieder am Hotel ankamen war „Apres Ski“ angesagt. Allerdings war es ziemlich kalt. Das Pils konnte man kaum trinken. Wir entschlossen uns daher bald lieber ins „Pfiff“ zu gehen, da es dort natürlich warm war. Aber schon bald war es Zeit für die Rückkehr ins Hotel und eine Dusche. 

an der Bar beim „Apres Ski“

Das Abendessen war wieder gewohnt gut und wir als „Stammgäste“ bzw. Begleiter der Stammgäste bekamen jeden Sonderwunsch erfüllt.

Abends, als wir fast schon ins Bett gehen wollten, kamen die Hotelchefin und der Chef von einem Geburtstag zurück. Rudi lachte schon so verschmitzt. Da gab es nur eins: aufbleiben. Jetzt war Show angesagt. Rudi brachte alle zum lachen. Bei bester Stimmung und noch einigen Viertel Wein oder Bierchen und „Gspritztem“ dauerte es länger, bis alle müde waren und wir ins Bett gingen. 


Am fünften und unserem Abreisetag versuchte Hans, ob er wieder Skifahren konnte. Tatsächlich es ging. Der Fuß schmerzte zwar noch, aber ein Skifahrer will natürlich auch Skifahren und beißt die Zähne zusammen.

Erneut waren wieder bei bestem Skifahrerwetter die Hänge um den „Sunnliner“ „Hasenauer Kopf“ und die Hochalm angesagt. Mittags ging es nach rasanten Abfahrten nochmals in die Roßwaldhütte.

Als die meisten keine Anstalten zum weiterfahren machten, schloss ich mich Paul, Andreas und Anja an. Auch Georg, der mit zweien seiner Freunde heute morgen wieder gekommen war fuhr mit. Seine Freunde waren auch dabei Ich wollte unbedingt nochmals die WM-Abfahrt am Zwölferkogel und die Zwölfer-Nordabfahrt abfahren. Schnell waren wir an der Zwölfer-Nordbahn. Georgs Freunde kamen nicht. Wir waren wohl zu schnell gefahren. So ging es eben nur zu fünft nach oben.

Die WM-Abfahrt wurde dann fast hinuntergerast. Nur einmal hielten wir kurz an. Meine Füße brannten, als wir im Tal ankamen. Gleich fuhren wir wieder hoch und dann die Zwölfer Nordabfahrt runter. Diese schwarze Piste war trotz dem vielen Schnee im oberen Bereich ziemlich eisig und garantiert nicht für Anfänger oder ängstliche Skifahrer geeignet. Wir hatten aber wenig Probleme und kamen sehr schnell und wohlbehalten ohne Sturz runter.

Mit dem Hochalmsessellift und der Hochalm Sesselbahn fuhren wir dann nach oben un d schließlich zur Roßwaldhütte ab. Wir kamen gerade an, als die anderen unserer Gruppe diese Hütte verliesen. Ganz nüchtern werden sie nicht mehr gewesen sein. Wir fuhren Richtung Hinterglemm ab und machten aber noch am Goaßstall kurz Halt. Dann war der Skitag und der Skiurlaub von Siggi und mir beendet. 

Wir zogen unsere Skiausrüstung aus und packten alles ins Auto. Nach einem kurzen Abschied ging es Richtung Heimat. Die Autobahn war wenig befahren und wir daher auch schnell daheim.