Hinterglemm 10. bis 13.02.2010

Dieses Jahr hatte ich schon zum sechsten Mal hintereinander bei „Reiseleiterin“ Heidi ein paar Tage Skiurlaub in Hinterglemm gebucht. Leider ging es mir aber genauso wie im letzten Jahr. Ich hatte mich verletzt und durfte nicht Skifahren!

1.Tag – Mittwoch – : Natürlich wollte ich doch nach Hinterglemm. So fuhr ich mit meinem Namenskollegen Peter und Christl in deren Auto mit. Gegen 11.00 Uhr starteten wir Richtung Österreich. Die Fahrt verlief völlig problemlos, so dass wir schnell und sicher über die Autobahn, vorbei an Inzell, Schneitzlreuth, Lofer und Saalfelden ins Glemmtal kamen. Zuvor kauften wir in der Molkerei noch kurz ein. Kaspreßknödel und Pinzgauer Käse mussten es sein, denn die schmecken auch zu Hause. Aber schon ging es weiter, so dass wir gegen 14:30 Uhr unser Ziel Hinterglemm erreichten. 

Im „Hotel am Reiterkogel“ bezogen wir unsere Zimmer und trafen uns dann im „Dorfcafe“ zu Kaffee und Kuchen. Anschließend gingen wir im Dorf spazieren und wollten dann dem Goaßstall einen Besuch zum Apres Ski abstatten. Das war aber nicht so einfach, da wir den richtigen Weg durch die Tiefgarage nicht fanden. Schließlich gingen wir über die Piste zum Eingang des Tunnels, der in den Goaßstall führt. Mit den Skiern hätten wir den Weg schneller gefunden, denn auf der Talabfahrt fährt man zwangsläufig am Goaßstall vorbei. Nach einem Drink und etwas „Apres Ski“ gingen wir zu unserem Hotel zurück. Der Rückweg war einfacher, denn jetzt fanden wir den Weg durch die Tiefgarage. 

Mittlerweile waren die meisten Skifahrer unserer Gruppe auch im Hotel angekommen. So begrüßten wir Heidi, Walter, Hans, Paul, Andreas, Anja und Christian, sowie natürlich unsere Hotelchefin Annemarie.  Es gab wieder ein gutes Essen mit Suppe, Salatbuffet, Haupt- und Nachspeise. Anschließend gab es einige Getränke am Tresen des Dorfcafes, bevor wir ins Bett gingen. Die anderen wollten fit für den nächsten Skitag sein, ich hatte dagegen eine Wanderung geplant.


2.Tag – Donnerstag – : Als ich nach einer ruhigen Nacht aufstand und um 8:30 Uhr ins Frühstückszimmer ging, waren tatsächlich schon alle auf. Das hätte ich nicht gedacht. Sie wollten wirklich alle ziemlich früh auf die Piste. Für heute war aber kein zu gutes Wetter angesagt worden. Der Himmel war bewölkt. Ob sie da recht viel fahren würden? Jedenfalls starteten alle so gegen 10 Uhr auf den Berg.

Ich hatte mit Rudi, unserem Hotelchef gesprochen. Er meinte ich könnte in ein bis zwei Stunden zu Fuß auf den Berg zur Roßwaldhütte gehen. Die Straße sollte eigentlich geräumt sein. Wie ich die anderen kannte, würde ich sie dort sicher treffen. So ging ich gegen 10:30 Uhr zu Fuß los. Es ging durch Hinterglemm bis zu den Tennisplätzen am Ortsende. Hier zweigt die Straße, die den Berg hochführt, ab. Die Straße war tatsächlich geräumt, es lagen nur ca. 5 cm frischer Neuschnee. Über viele Serpentinen ging ich den Berg hoch. Ich hatte mich ziemlich warm angezogen und schwitzte daher bald. Ich stellte fest, dass das Bergwandern im Winter um einiges anstrengender ist als im Sommer. Kurve um Kurve, Anstieg um Anstieg, ging es nach oben. Ich war schon über eine Stunde unterwegs und dachte einige Male daran eventuell umzukehren. Aber nein, ich wollte zur Roßwaldhütte. Wieder einige Kurven später sah ich über mir auf einmal die Skihütte. Es war nicht mehr weit. Um einiges schneller ging es jetzt weiter. Pünktlich um 12.00 Uhr, genau nach einer Stunde und dreißig Minuten Wanderzeit, erreichte ich die Roßwaldhütte.

die Roßwaldhütte, das Ziel meiner Bergwanderung

Als ich in die Skihütte ging traf ich Hans und Andreas. Sie waren auch gerade angekommen und suchten einen Platz. Als uns die Hüttenchefin sah, meinte sie: „Wie viele seid ihr heute?“ und schon hatten wir einen Tisch. Kaum saßen wir, kamen auch schon die anderen unserer Gruppe an. „Als wenn wir uns hier verabredet hätten“. Mit dabei war auch Franz, ein Bekannter von Hans. Nach dem Essen und einem Getränk, sowie natürlich ein paar Schnäpsen ging es weiter. Franz hatte uns auf seine Skihütte eingeladen. Es sollte Leberkäse und Bier geben. Er meinte dass ich auch leicht zu Fuß hingehen könnte. Na ja, probieren wir es eben. 

Der Weg führte ziemlich eben von der Roßwaldhütte bis zur Wieseralm bzw. zur Bergstation der Reiterkogelbahn. Ab hier sollte ich bergauf bis zur vierten Liftstütze gehen. Ich sah das Dach der Hütte von unten. Der Anstieg am Rand der Skipiste war aber sehr beschwerlich. Die Piste war hart, so dass ich kaum Halt fand. Noch dazu war dieser Bereich zu Fuß ziemlich steil. Als ich, „in Schweiß gebadet“, die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, fuhren die anderen mit dem Sessellift hoch und genau bei mir vorbei. „Du bist gleich da“, „es ist nicht mehr weit“ und andere Kommentare riefen sie mir zu. Ich konnte aber vor lauter Anstrengung kaum antworten. Aber jede Anstrengung geht vorbei und auch ich erreichte zu Fuß die Skihütte. Franz wartete schon mit einem kühlen Bier auf mich. Danke!!!

Die „Hütte“ war sehr schön eingerichtet. Unter Küche und Wohnraum, oben zwei Schlafzimmer und das WC. Vom WC aus kann man durch ein Fenster in den angrenzenden Kuhstall sehen. Er war jetzt im Winter leer und -peinlich sauber-. So einen sauberen Kuhstall hab ich noch nie gesehen.

Zur Stärkung gab es neben Bier eine Leberkässemmel und Nussschnaps. Es war so richtig gemütlich. Wir stärkten uns daher etwas länger!

Walter und Paul hatten draussen eine Schneebar gebaut. Sie genossen dort die Sonne.

Dann war es aber höchste Zeit für den Aufbruch. Ich wollte ja mit der Gondelbahn ins Tal fahren. Die letzte ging um 16:30 Uhr. Die Skifahrer fuhren los, ich und Franz gingen zu Fuß hinterher. Walter hatte mir seine Skistöcke gegeben und mit diesen ging es gleich viel besser. Noch dazu konnte ich jetzt im Zickzackkurs über die Piste gehen, da keine Skifahrer mehr unterwegs waren. Knapp nach 16:30 Uhr erreichten auch wir Fußgänger die Gondelbahn. Unsere Skifahrer hatten schon auf uns gewartet. Auch sie fuhren wegen dem Nussschnaps, der einfach zu gut war, lieber nicht per Ski, sondern mit der allerletzten Gondel ins Tal. Nur Peter hatte nicht gestoppt. Er „mußte“ unbedingt noch in die Pfefferalm.

Unten im Hotel war „frisch machen“ angesagt, denn schon bald gab es in unserem Hotel wieder ein gutes Abendessen. Nach dem Essen blieben wir im Hotel bzw. an der Bar im Dorfcafe. 


3.Tag  – Freitag – : Heute schaute das Wetter zwar nicht ganz so gut aus, aber es schneite nicht und die Sicht konnte ganz gut sein. So starteten die Skifahrer nach dem gewohnten Frühstücksbuffet wieder gegen 10 Uhr auf den Berg. Ich durfte ja leider verletzungsbedingt nicht mit.

Ich selbst wollte auch heute wieder wandern. Als Ziel hatte ich mir den Talschluß ausgewählt. Der Weg führte durch Hinterglemm und dann weiter auf dem Wanderweg (bzw. Radweg). Schon bald kam ich zu den Gondelbahnen, die auf den Zwölferkogel bzw. zur Hochalm führten. Als ich hier die Skifahrer sah, wurde ich wieder „neidisch“. Ich wär eben doch lieber Ski gefahren als gewandert. Aber es half nichts.

Ich marschierte weiter bis nach Lengau. Hier endet die Straße und man kann mit Pferdeschlitten, mit Langlaufskiern oder eben zu Fuß weitergehen.

Der Weg stieg jetzt stetig an. Es führte mich durch eine wunderschön verschneite Winterlandschaft. Außer mir waren kaum Fußgänger unterwegs, auch Langläufer sah ich nur wenige. So erreichte ich nach ca. zwei 1/4 Stunden das Ziel meiner Wanderung: Die Lindlingalm.

Hier machte ich halt, kaufte mir was zu trinken und zu essen. Ich kam mit ein paar Tschechen ins Gespräch, die hierher zum Langlaufen gefahren waren. Aber dann wollte ich wieder zurück, immerhin hatte ich ja noch eine Strecke von ca. 8 km vor mir. Der Rückweg führte mich über die bereits bekannten Wege wieder nach Hinterglemm zum „Hotel am Reiterkogel“. Hier traf ich auf Christian, der den Tag über gelesen hatte. Gemeinsam tranken wir Kaffee.

Abends waren dann auch die Skifahrer wieder im Hotel. Heute gab es ein „Italienisches Buffet“. Alles schmeckte hervorragend. Da war Vorsicht angesagt, dass wir nicht zuviel essen. Etwas später zeigte uns Peter, der Juniorchef sein Können auf der E-Gitarre. Was man in einem Jahr so alles lernen kann, wenn es einem Spaß macht.  

An der Hotel-Theke gab es dann auch heute ein paar Seidel Bier bzw. für unsere Mädels „Gspritzten“ oder Aperol. 


4.Tag – Samstag – : Heute war Abreisetag. Wir packten nach dem Frühstück zwar unsere Sachen zusammen, deponierten dann aber alles im Saunabereich. Die Skifahrer wollten ja noch Skifahren und sich am Nachmittag dann umziehen.

Ich selbst brach wieder zu einer Winterwanderung auf. Heute wollte ich auf die andere Talseite und dort Richtung Westgipfel bis zur Gerstreitalm wandern. Der Weg führte durch Hinterglemm, vorbei an der Westgipfelbahn und dann immer der leicht ansteigenden Straße nach Richtung Hintermaisalm. Ich zweigte aber nicht ab, sondern folgte der Straße bis zur Gerstreitalm.

Als ich dort ankam, waren nur drei Gäste im Lokal. Die Bedienungen waren gerade dabei alles für den Mittagsansturm vorzubereiten. Ich trank etwas zur Stärkung. Nach einer Stunde brach ich wieder auf um ins Tal nach Hinterglemm hinunter zu marschieren.

Die Gerstreitalm

Blick auf die Berge rund um Hinterglemm

Im Cafe des Hotels traf ich dann auch wieder auf unsere Skifahrer. Es gab noch etwas zu essen, bevor wir uns gegen 15 Uhr von Annemarie und Rudi verabschiedeten und nach Hause aufbrachen. Die Heimfahrt verlief vollkommen ohne Stau und ohne Probleme. Wir kamen auch so rechtzeitig in Rudelzhausen an, dass ich abends noch zum Sportlerball des TSV Rudelzhausen gehen konnte.

Mein Fazit der vier Tage:

Hotel und Essen sehr gut, Hotelchefin und -chef sowieso. Unsere Truppe passte wieder gut zusammen. Das Wetter war in Ordnung. Auch ohne Ski hat es mir gut gefallen. Aber für nächstes Jahr hoffe ich, dass ich mich nicht erneut verletze, sondern wieder Skifahren kann. Unsere Reiseleiterin wird hoffentlich wieder so einen Urlaub in Hinterglemm im „Hotel am Reiterkogel“ organisieren.